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Winter Blues

Während des 11. D. A. U. Treffens im Februar 2020 hatten wir uns die Entwicklung eines kleinen Kompaktlautsprechers auf die Fahne geschrieben, der es faustdick hinter den Ohren hat. Aus gerade einmal 9 Litern zaubert unsere „Winter Blues“ 50 Hz, einen linearen Frequenzgang bei sehr ordentlichem Abstrahlverhalten und satte 87dB Bezugspegel. Dass das kleine Böxlein auch noch unverschämt preiswert und ziemlich pegelfest ist, können sie im entsprechenden Artikel auf der Website des D. A. U. nachlesen.

Viel Spaß… 🙂

20 Kommentare

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    • Frank Peters auf 1. Dezember 2020 bei 13:22

    Hallo Alex,

    ich hatte nun schon vor einer Weile auf der Seite des D.A.U. eine Anfrage zur „Winter-Blues“ geschrieben, die ich gerne als Weihnachtsprojekt bauen würde – leider aber von dort keine Antwort erhalten. Da ich weiß, dass Du den Lautsprecher gemeinsam mit Gazza entwickelt hast, kannst Du mir bestimmt weiterhelfen.
    Auf den Konstruktionszeichnungen ist eine Fibsorb-Bedämpfung vorgesehen – es stellt sich mir nur die Frage: Wo die Frequenzweiche unterbringen ohne den Effekt der Bedämpfung zu beseitigen ? Bei einem größeren System hielte ich die Auswirkungen für überschaubar, aber die Abmaße der „Winter-Blues“ sind ja recht übersichtlich. Daher die Frage: Frequenzweiche auf einem Seitenteil/Boden/Rückseite verbauen und Bedämpfung an der Stelle aussparen, oder ist es nötig, das Gehäuse zu verlängern und ein Weichenfach auf der Unterseite/Rückseite zu schaffen?

    Sollte ich die vorgesehene Versteifung verzapfen und leimen (präferiert) oder wie bei der Crazy Again mit flexiblem Montagekleber befestigen?

    Zuletzt (aus gegebenem Anlass der erforderlichen Fräsarbeiten für den TMT der „Winterblues“) noch eine Frage: Um die Anfertigung einer Frässchablone werde ich ja wahrscheinlich nicht herumkommen – Hast Du/ hat der D.A.U. hierzu evtl. eine gewohnt aufschlussreiche Anleitung?

    Besten Dank vorab (auch für eure Arbeit und die Bauvorschläge) und viele Grüße nach Leverkusen,

    Frank

    • admin auf 1. Dezember 2020 bei 14:38
      Autor

    Hallo Frank,

    zunächst möchte ich mich für die ausgebliebene Antwort entschuldigen. Soeben habe ich nochmal in unseren D.A.U. Mailaccount gesehen. Weder im Posteingang noch im Spam kann ich eine Mail von dir finden.

    Ursprügnlich war angedacht, das Gehäuse mit einem separaten Weichenfach auszustatten. Die Weichenbauteile nehmen aber so wenig Platz weg, dass wir diese Idee verworfen haben. Für das „gute Gewissen“ kann, wer denn mag, etwa 1 cm in der Tiefe, oder etwa 1,5 cm nach unten verlängen. Die Bereiche, auf denen die Weichenteile untergebracht sind, werden nicht mit Fibsorb bekleidet. Das ist kein Problem, solange die gegenüber liegende Wand bedämpft ist.

    Die Verstrebung haben wir im Falle der Winter Blues fest eingeleimt. Eine Frässchablone haben wir leider auch nicht angefertigt. Wir haben die Kontur des Chassis auf die Front aufgezeichnet. Die runden Bereiche haben wir mittels eines Fräszirkels gefräst, für die geraden Bereiche wurden mit Zwingen Führungsbrettchen auf der Schallwand befestigt. Daran wurde die Oberfräse frei Hand geführt. Dabei benötigt man, neben einer ruhigen Hand, auch die entsprechende Geduld für die mit 99,9% Wahrscheinlichkeit notwendigen Korrektur- bzw. Nacharbeiten.

    Über ein Feedback nach Fertigstellung der Lautsprecher würden wir uns übrigens sehr freuen.

    Viele Grüße, Alex

    • Frank Peters auf 3. Dezember 2020 bei 01:48

    Hallo Alex,

    vielen Dank für deine schnelle Reaktion und die ausführliche Beantwortung meiner Fragen.
    Ich habe auf den D.A.U-Seiten seinerzeit via mobile das Kontaktformular genutzt – vermutlich ist damals bei der Übertragung etwas schiefgelaufen… Tücken der Technik 😉

    Ich habe gerade eben vor der Quint-order das Warenkorb-PDF und das Schaltbild der Frequenzweiche verglichen und bin dabei über die jeweils ersten Widerstände (R1 & R2) beziehungsweise deren Werte von 0,01 Ohm „gestolpert“ – gehe ich zu Recht davon aus, R1 und R2 beim Aufbau der Frequenzweiche aussparen zu können?

    TLHP hat jedenfalls u.a. auch die Chassis für die „Winter-Blues“ bereits geliefert und ich freue mich darauf bald loslegen zu können. Sobald die ersten Töne erklingen, werde ich gerne berichten – wobei ich mir schon jetzt sicher bin, dass ich wie schon nach der „Kid Rock“, „Italian Pony“ und zuletzt der „YPS“ einmal mehr begeistert sein werde.

    Vielen Dank vorab und viele Grüße,

    Frank

    • admin auf 3. Dezember 2020 bei 08:57
      Autor

    Hallo Frank,

    wie du richtig vermutest, sind die 0,01 Ohm Widerstände physisch als Bauteil auf der Weiche nicht vorhaden. Diese „baue“ ich bei Simulationen mit dem Programm XOver immer ein, um durch Erhöhung des Widerstandswertes auf etwa 99999 Ohm einen der Zweige stumm schalten zu können. Es ist beim Formen der Flanken mitunter hilfreich, das/die benachbarten Chassis abschalten zu können. Würde man bei XOver einfach die Zuleitung zu einem der Chassis kappen, wie es z. B. bei Boxsim möglich ist, schaltet XOver dann in einen Fehlermodus. Mit dem unendlich großen Widerstandswert kann man das Programm jedoch überlisten. Inzwischen nehme ich diese Widerstände bei der Veröffentlichung neuer Projekte hinaus, um Verwirrung zu vermeiden.

    Ich bin gespannt, wie dir die Winter Blues gefallen werden. Viel Spaß natürlich auch weiterhin mit den bereits aufgebauten anderen Lautsprechern. Wie wäre es eigentlich, diese in der Galerie auf unserer D.A.U. Homepage zu veröffentlichen?

    Viele Grüße, Alex

    • Frank Peters auf 12. Dezember 2020 bei 12:57

    Hallo Alex,

    nochmals Danke für Deine schnelle Antwort. Sobald ich die Holzzuschnitte habe, kann ich dann loslegen – wobei ich angesichts des „anstehenden“ Lockdowns erwäge, die Tauchsäge zu aktivieren und den Zuschnitt aus (hoffentlich noch) vorhandenem Material selbst vorzunehmen… mal sehen.
    Die Ponys und Kid Rock habe ich im Auftrag gebaut und deshalb nur zum Teil Photos vom Bauprozess/Endergebnis – sobald die Winter Blues fertig gestellt sind, stelle ich aber gern die vorhandenen Photos der Projekte für die Veröffentlichung in der D.A.U.-Galerie zusammen 🙂

    Bis dahin wünsche ich Dir (trotz allem) erstmal eine schöne Weihnachtszeit.

    Bleib gesund und viele Grüße,

    Frank

    • admin auf 12. Dezember 2020 bei 14:55
      Autor

    Hallo Frank,

    danke für deine Rückmeldung. Ich bin schon sehr gespannt, wie dir die Winter Blues gefallen wird.

    Dir eine schöne Adventszeit und viele Grüße

    Alex

    • Frank Peters auf 12. Januar 2021 bei 18:26

    Hallo Alex,

    es hat sich leider zeitlich alles etwas verzögert – aber durch einen alten Schulfreund habe ich glücklicherweise mittlerweile die Möglichkeit, alles in einem Rutsch mittels CNC-Fräse zuschneiden zu lassen – auf das Ergebnis bin ich mal gespannt. Im Nachhinen ist mir aufgefallen, dass der Bauplan auf den Seiten des D.A.U. keine Maße zur exakten Positionierung des Ports aufweist – könntest Du mir hier nochmals weiterhelfen?

    Vielen Dank vorab und viele Grüße,

    Frank

    • admin auf 13. Januar 2021 bei 08:43
      Autor

    Hallo Frank,

    schön, dass es mit deiner Winter Blues weiter geht. Das Maß für die Positionierung des Portmittelpunkts beträgt 215 mm von unten. So steht es auch im Plan…

    Viele Grüße

    Alex

    • Nils auf 26. September 2022 bei 15:20

    Hallo, Ich habe die Winter Blues nachgebaut und beim Probehören sind Mir Luftgeräusche am Port aufgefallen und auch der Bass war sehr trönig.
    Eine Simulation mit AJ Horn zeigt einen komplett anderen Bassverlauf als in Eurer Darstellung. Auch das Ändern einiger Parameter wie das Simulieren mit diversen Vorswiderständen brachte keine Änderung.
    Laut Simulation bekommt der Bass bei seiner Tuningfrequenz die scheinbar bei um die 70hz liegt einen +5db Peak. Und genauso klingt die Box auch.
    Ich habe jetzt das HP50 wieder auf 16cm verlängert wo Ich um die 55-58hz rauskommen müsste, und jetzt sind die Portgeräusche nahezu verschwunden und auch der Bass klingt sauber. Laut Simulation mit AJ entspricht der Verlauf jetzt Eurer Darstellung, wobei immer noch ein leichter Tuningpeak vorm Abfall zu sehen ist.
    Klanglich ist die Box echt gut, aber bei der Portgeschichte stimmt was nicht!
    Ich werde jetzt die Boxen ein paar Tage hullern lassen und dann mal eine Messung machen ob sich das ansatzweise mit dem deckt was Ich höre und simuliere.

    mfg, Nils

    • admin auf 26. September 2022 bei 21:06
      Autor

    Hallo Nils,

    schön, dass du unsere Winter Blues nachgebaut hast. Dass dir der Klang nicht zusagt ist schade, aber leider kann man mit einer gewählten Abstimmung nicht jeden Geschmack treffen. Die Abstimmung ist einwandfrei, auch was die Auslegung des Ports und des BR Tunings angeht. Die Grafiken im Artikel belegen eindeutig eine Abstimmung im Bereich um 55 Hz. Die Abbildung der sehr zuverlässigen AJHorn Simu bestätigt das ebenfalls. Portgeräusche haben wir nur bei sehr hohen Pegeln vernehmen können. Wir möchten dies auch in keiner Weise verschweigen. Bei einem für solche Kompaktlautsprecher üblichen und sinnvollen Pegel treten sie aber nicht auf. Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, dass dir beim Aufbau ein irgendwie gearteter Fehler unterlaufen ist. Die uns bislang bekannten Nachbauer haben nicht von irgendwelchen Problemen berichtet.

    Viele Grüße, Alex

    • Lukas auf 5. Januar 2023 bei 18:20

    Hallo Alex,
    ich habe dieser Tage die Winter BLues nachgebaut und muss sagen: Die klingt außerordentlich gut. Ich bin total begeistert und höre eine Musik nach der anderen ….
    Vielen Dank für die Entwicklung und das Veröffentlichen der Baupläne
    Lukas

    • admin auf 5. Januar 2023 bei 23:29
      Autor

    Hallo Lukas,

    herzlichen Dank für das tolle Feedback. Es freut mich, dass du sie klanglich toll findest. Die Fotos deiner neuen Lautsprecher haben ja schon den Weg in unsere Galerie gefunden.

    Hab noch viel Freude mit guter Musik.

    Viele Grüße, Alex

    • Luigi auf 27. Juni 2023 bei 09:37

    Hallo ich möchte der Winter Blues nachbauen nur zur Frage, er bringt laut Simulation 50 herz tiefbass in 9 liter ,ist ca gleich nahfeldmessung das also halbraum .Bei der Fernrnmessung müsste es bedeuten weniger der bass sein oder?

    MfG

    Luigi

    • admin auf 27. Juni 2023 bei 18:57
      Autor

    Hallo Luigi,

    ja, das ist eine Simulation, die den Roomgain berücksichtigt.

    Viele Grüße, Alex

    • Luigi auf 28. Juni 2023 bei 17:13

    Meine Frage war auch ob die Simulation von der tiefbass eine nahfeld ist oder schon in 1meter hergestellt wird ,danke

    Gruss

    Luigi

    • admin auf 29. Juni 2023 bei 10:12
      Autor

    Hallo Luigi,

    bei der Simulation ist der Roomgain berücksichtigt. Eine Auswahl zwiuschen Nahfeld und Fernfeld kann man nicht einstellen.

    Gruß, Alex

    • Jan auf 3. Dezember 2023 bei 21:09

    Hi Alex und Akustischer Untergrund,

    auch eine sehr spannende Entwicklung, die ‚Winter Blues‘! Eigentlich wollte ich die Alberich nachbauen, sie wäre ein toller ‚Leisesprecher‘ für den (teils nächtlichen) Einsatz am Schreibtisch geworden, aber diese hier ist auch sehr attraktiv, da sie ja doch leistungsmäßig eine Nummer größer ist und mal etwas lauter kann, dabei auch mit schönen Winkelfrequenzgängen. Das PLV ist da für mich dieser Tage wohl ein gutes Stück besser, und mir gefällt das leicht retro-futuristische Design sehr.

    Generelle Fragen: Ist sie auch für das Nahfeld geeignet, oder wäre das eher unbefriedigend? Sie würde nicht unmittelbar auf der Schreibtischplatte stehen, sondern leicht erhöht + auf einem Board, mit dem HT grob auf Ohrhöhe (tiefer wär möglich). Ist das vertretbar, oder braucht sie doch mehrere Meter Hörabstand und Raum um sich herum, um gut zu klingen? In Bezug auf das Leisehören: Es gibt ja einige Lautsprecher hier, die auch ausdrücklich für ihre Fähigkeiten gelobt werden, bereits leise sehr gut zu spielen. Wie ordnet sich die ‚Winter Blues‘ da ein, hast du da einen Eindruck/eine Einschätzung zu? Manche LS brauchen ja einen gewissen Grundpegel, um in die Gänge zu kommen… Zum Thema Winkel: dass es kein Rundstrahler ist, ist mir natürlich klar, aber es ist andererseits ja auch kein Breitbänder verbaut – wie verhält es sich hier mit dem Sweet Spot? Am besten fix Hinsetzen und sitzenbleiben, oder verzeiht die Box da ein wenig (eine optimale Bühnenabbildung brauche ich nicht zwingend)?

    Konkret zum Bau: Laut Anleitung und Bedämpfungsplan soll das Gehäuse ja mit Noppenschaumstoff ausgekleidet werden. Nun war ich mir nicht sicher angesichts der Maßstabstreue, und zudem gibts ja verschiedene Schaumdichten. Nach Plan hätte ich zu einem eher dünnen Noppenschaum gegriffen, etwa ‚N25‘, den gibt es nun in 3 cm Gesamtdicke mit 25 kg/m³, oder, noch näher an der Skizze, bsp. als ‚HiLo-N25‘ mit 2,5 cm und 16,5 kg/m³. Hast du da eine Empfehlung?

    Vielen Dank natürlich auch generell für die Veröffentlichungen, für DIYler, denen es an Equipment (und/oder entsprechender Erfahrung) mangelt, ist es echt schön, trotzdem die Möglichkeit zu haben, solide entwickelte LS bauen zu können! …oder einfach mal Einblicke in komplett andere Bauweisen und ihre Umsetzung zu erhalten.

    Eine schöne Weihnachtszeit, Gruß
    Jan

    • Jan auf 5. Dezember 2023 bei 16:44

    Hallo Alex,

    noch ein PS: im Quint-Warenkorb sind für die Widerstände Keramikwiderstände eingetragen. Nun liest man häufig, im Hochtonzweig wären Metalloxidwiderstände best practice, andererseits wird dem auch entgegengehalten, dass es auf den Einzelfall ankäme und Keramik in manchen Fällen durchaus sinnvoller sein könne. Jetzt will ich nicht anfangen, auf nebulösen Vorstellungen basierend die Frequenzweiche umzumodeln, ohne das Resultat jemals zuvor gehört zu haben, daher die Frage: spielt die Widerstandsart hier eine Rolle, oder würde man bei diesem LS einen Unterschied gar nicht erst wahrnehmen können?

    Viele Grüße
    Jan

    • admin auf 5. Dezember 2023 bei 17:06
      Autor

    Hallo Jan,

    klanglich ist es irrelevant, ob du Zementwiderstände oder MOX Typen verwendest.

    Viele Grüße Alex

    • admin auf 5. Dezember 2023 bei 17:12
      Autor

    Hallo Jan,

    bei der WB handelt es sich um einen 2 Wege Lautsprecher, dessen Kalottenhochtöner deutlich weniger bündelt als z. B. ein Breitbänder. Der Sweet Spot ist nicht eng, und somit eignen sich die Lautsprecher für deinen Anwendungzweck. Wir verwenden meist Noppenschaumstoff mit etwa 5cm Dicke. Bei dem kleinen Gehäuse darf er auch etwas dünner sein. Jedoch würde ich 3,5cm kicht unterschreiten.

    VG Alex

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