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Albany

Für unser 15. D.A.U. Treffen hatten wir uns auf die Fahne geschrieben, einen Lautsprecher als ein weiteres Gemeinschaftsprojekt auf den Weg zu bringen. So ging es bereits lange im Vorfeld in die entsprechende Planung. Nach einigen Gesprächen stand fest, dass es ein Standlautsprecher werden sollte. Schnell hatten wir uns auf den The Box Speaker 12-280/8-A aus dem Hause Thomann als Tiefmitteltöner festgelegt.

The Box Speaker 12-280/8-A

 

Gefertigt wird dieses preiswerte Chassis von Elder Audio, und es bringt für seinen geringen Preis sehr ordentliche Parameter mit. Diese weichen zwar vom Datenblatt ab , aber die TSP machen einen Einsatz in einem BR Gehäuse noch so eben möglich.

The Box Speaker 12-280/8-A gemessene TSP

 

Mit diesen TSP fühlt sich das Chassis mit etwa 85 Litern Luft im Rücken recht wohl. Gehäusesimulationen mittels AJHorn und dem MJK Sheet zeigen ein identisches Verhalten.

The Box Speaker 12-280/8-A in 85 Litern BR

 

Die Auswahl der begleitenden Treiber/Horn Kombination für den MHT-Bereich haben wir nach sehr vielen Versuchen mit diversen Treibern an diversen Hörnern getroffen. Schlussendlich haben wir uns für das  Celestion H1-9040P entschieden, welches von einem RCF CD350 befeuert wird.

Celestion H1-9040P

 

RCF CD350 am Celestion H1-9040P

 

Diese Kombination lieferte die mit Abstand beste Performance aus der Kombination von 4 verschiedenen Treibern an 3 verschiedenen Hörnern. Auch wenn die Versuchung groß sein sollte, das Celestion Horn durch das optisch sehr ähnliche Dayton H812 zu ersetzen, ist von diesem Unterfangen dringend abzuraten. Die Hörner unterscheiden sich in ihrer Größe, so dass sie nicht 1:1 in die Fräsung passen. Auch die Performance ist mit dem H812 eine andere. Wir müssen an dieser Stelle auch erwähnen, dass das H1-9040P erheblich sauberer gefertigt ist.

RCF CD350 am Celestion H1-9040P Messung 0° – 90°

 

Der RCF CD350 liefert an dem Horn ein wunderbares Verhalten. Bis auf eine unbedeutende kosmetische Kleinigkeit im Bereich von etwa 3kHz ist das Verhalten einwandfrei. Der bis unter 1kHz volle Pegel spielt der Belastbarkeit des gesamten Lautsprechers in die Karten. Ein ebenfalls im Test eingesetzter Celestion Treiber mit 1,7 Zoll Schwingspule fiel bereits unterhalb von 1,5kHz ab, so dass deutlich größere Kondensatorwerte für die zum Tiefmitteltöner hin notwendige tiefe Trennfrequenz von ca. 1,3 – 1,4kHz erforderlich gewesen wären.

Celestion Treiber am Celestion H1-9040P Messung 0° -60°

 

Leider bricht die Membran des TMT kurz darüber in Resonanzen auf. Dies und die Tatsache, dass das Thomann Chassis unter Winkeln sehr stark bündelt, vereitelt eine höhere Trennfrequenz. Die Resonanzspitze bei ca. 1,7kHz ist offenbar nicht bei allen Chargen in dieser Art ausgeprägt. Verlassen wollten wir uns darauf jedenfalls nicht.

The Box 12-280/8-A Messung unbeschaltet 0° – 90°

 

Von vornherein war klar, dass wir einen Standlautsprecher bauen werden. Dies erschien uns sinnvoll, denn warum sollte man rund 90 Liter Luft in einem Format unterbringen, welches einen Ständer erfordert um die MHT Einheit auf Ohrhöhe zu bringen? So entstand ein Lautsprecher mit 1 Meter Höhe, möglichst schlanker Schallwand und moderater Tiefe. Damit sollte sich der Lautsprecher optisch ansprechend in einen Wohnraum integrieren lassen.

Auch in Punkto Weichenentwicklung haben wir verschiedene Philosophien verfolgt. Natürlich könnte man, besonders im Hinblick auf die Tatsache, dass relativ preiswerte Chassis zum Einsatz kommen, den Lautsprecher mit einer verhältnismäßig einfachen Schaltung zum Spielen bringen. Unser Bestreben war aber, mit dem auserkorenen Material einen möglichst guten Lautsprecher auf die Beine zu stellen. So haben wir uns dazu entschlossen, die Filter der Frequenzweiche so aufwändig wie nötig, dennoch aber so preiswert wie möglich zu gestalten. Die wegen der Membranresonanzen des TMT notwendige tiefe Trennung ließ uns letztlich zu einem Filter 4. Ordnung für den 12-280/8-A greifen. Dieses erfordert nur einen preiswerten Kondensator mehr, führt aber zu einer sauber abfallenden Flanke zur Trennfrequenz hin. Die Membranresonanz ist nicht einmal mehr im Ansatz zu sehen und hat nicht die Spur einer Chance ihr Unwesen zu treiben. Die Hornkombination gibt sich mit einem Filter 3. Ordnung zufrieden. Die Kombination dieser beiden Filter bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich. Die beiden Chassis addieren sich ohne die bei solchen Kombinationen häufig vorkommenden Phasenschweinereien zu einer Summenkurve, die im gesamten Bereich der Trennfrequenz komplett oberhalb der Einzelzweige verläuft. Dies war mit keiner der weiteren ausprobierten Filtertopologien möglich.

Albany Simulation 0° + Einzelzweige

 

Eine testweise Verpolung des Hochtöners zeigt eine tiefe Kerbe im Bereich der Trennfrequenz, was die korrekte Funktion unserer Weichenschaltung hinsichtlich der Phasenlage nochmals bestätigt.

Albany Simulation 0° + Einzelzweige bei umgekehrter Polung des Hochtöners

 

Die Senke auf Achse zähmt den bei Kombinationen mit Horntreibern häufig etwas aufdringlichen Präsenzbereich. Insbesondere bei höheren Pegeln kann dieser sehr unangenehm klingen. Man fühlt sich dann vom Lautsprecher förmlich angeschrien. Bereits unter 15° verläuft der Frequenzgang nahezu glatt. Ab einem Abhörwinkel von etwa 30° verlaufen die Frequenzgänge optimal.

Albany Simulation 0° – 90°

 

Der Sinn dieser Maßnahme zeigt sich im Energiefrequenzgang des Lautsprechers, den die blaue Kurve der unteren Grafik abbildet. Dieser zeigt die gleichmäßige Energieabgabe des Lautsprechers in den Raum und bestätigt die Sinnhaftigkeit der von uns gewählten Abstimmung.

Albany Simulation Energiefrequenzgang

 

Nach all den Simulationen war es an der Zeit, die Weiche zu stecken und reale Messungen vorzunehmen. Wie zu erwarten war, decken diese sich mit den Simulationen.

Albany Messungen 0° – 90°

Klirrmessungen haben wir selbstverständlich auch vorgenommen. Auch in dieser Hinsicht verhält sich die Albany vollkommen problemlos. Hier zunächst der Klirr bei 90dB

Albany Klirr @ 90dB

 

Auch bei 95dB ist alles in trockenen Tüchern.

Albany Klirr @ 95dB

 

Die Weichenschaltung ist immer noch als recht einfach zu bezeichnen. Der Tiefpass besteht aus einem Filter 4. Ordnung und einem Saugkreis. Den Hochpass bildet ein Filter 3. Ordnung, welches mittels eines Spannungsteilers und eines zusätzlichen Vorwiderstands für klare Pegelverhältnisse sorgt. Ein kleiner Saugkreis beruhigt die bereits zuvor beschriebene kleine Unruhe bei ca. 3 kHz.

Albany Weichenplan

 

Hinsichtlich der Weichenbauteile führen viele Wege nach Rom. In unserem Testaufbau wurden für die 1,8mH und 1,2mH Spulen im Tiefpass Luftspulen mit 1,4mm Draht verwendet. Da diese inzwischen recht teuer geworden sind, können auch Spulen mit 1,0mm Draht verwendet werden. Unterhalb von etwa 200Hz büßt man dann ca. 0,5dB an Pegel ein. In der Praxis wird dies kaum bis gar nicht auffallen. Gerade in diesem Frequenzbereich mischen sich Raumakustik und die Aufstellung der Lautsprecher zu einem großen Teil ein. Wer andere Ausführungen, wie z.B. größere Kernspulen in seinem Fundus hat, darf diese gerne probieren. Durch den niedrigeren Widerstand könnte der Bereich unter 200 Hz dann vielleicht 0,5dB mehr Pegel mitbringen. Die Spulen in den Saugkreisen dürfen gerne als preiswerte Kernspulen mit 0,7mm Draht ausgeführt werden. Die im Schaltplan angegebenen ohmschen Werte entsprechen diesen. Abweichungen im normalen Maße sind erlaubt, da der Gesamtwiderstand eines Saugkreises maßgeblich ist, und dieser wird nahezu komplett von den physisch im Saugkreis enthaltenen Widerstand gebildet. Die kleine 0,47mH Spule im Hochpass sollte als 0,7mm Luftspule ausgeführt werden. Der Widerstand der Spule sollte im Bereich 0,5-0,6 Ohm liegen. Als Kondensatoren im Tiefpass reichen definitiv Elkos. Im Hochpass bieten sich Folienkondensatoren an. Der 8,2 Ohm Widerstand im Sauger des Tiefpasses sollte mindestens ein 20 Watt Typ sein. Beim 6,8 Ohm Vorwiderstand des Hochpasses schaden 20 Watt auch nicht. Sicher ist sicher. Beim Spannungsteiler sind 10 Watt Typen vollkommen ausreichend. Wegen der vielfältigen Möglichkeiten hinsichtlich der Spulen haben wir nur einen Warenkorb für die Weichenteile für den Quint Store vorbereitet. Wir haben Luftspulen mit 1,4mm Draht hinzugefügt. Bei der Wahl von 1,0mm Spulen lassen sich nach heutigem Preisstand (01.11.2023) pro Seite 27,48 Euro einsparen.

Warenkorb PDF

Warenkorb für die Weichenteile der Albany im Quint Store (Preisstand 01.11.2023)

 

Modifikationsmöglichkeiten:

Wer es im Präsenzbereich gerne etwas „pfeffriger“ mag, kann über eine einfache Variation zweier Widerstände die Senke etwas abflachen, ohne die Hochtonenergie zu beeinflussen. Dazu wird der Wert des Vorwiderstands im Hochtonzweig von 6,8 Ohm auf 8,2 Ohm vergrößert. Gleichzeitig muss der Parallelwiderstand von 2,2 Ohm auf 2,7 Ohm erhöht werden. Der Effekt lässt sich noch steigern, indem der 22µF Kondensator im Hochpass auf 18µF reduziert wird.

Albany Präsenzbereich Variantionsmöglichkeiten

 

Die Impedanzmessung zeigt eine BR Abstimmung auf ca. 45 Hz. Wir haben in unserem Aufbau 2 Ports mit je knapp 80mm Durchmesser verwendet. Für das Tuning auf 45 Hz müssen sie auf 50mm gekürzt werden. Natürlich kann dieses Tuning durch eine alternative Portlänge an den persönlichen Geschmack angepasst werden. Für ein tieferes Tuning müssen die Ports etwas länger bleiben, bei kürzeren Ports steigt die Abstimmung. Seilbstverständlich kann bei gleicher Länge auch ein einzelner Port verwendet werden. Dieser muss dann einen Durchmesser von 110mm aufweisen.

Albany Impedanzverlauf

 

Der Gehäuseaufbau birgt keine besonderen Schwierigkeiten. Um das Horn vor den rückwärtigen Druckwellen des Tiefmitteltöners zu schützen, wurde es in einer separaten Kammer verbaut. Diese dient gleichzeitig für die Unterbringung der Frequenzweiche. In unserem Aufbau bleibt das Fach rückseitig offen. Es steht natürlich jedem frei, einen passenden Deckel anzufertigen mit dem die Öffnung verschlossen wird. Ferner beherbergt das Gehäuse am Boden einen IHA, der der stehenden Längswelle im Gehäuse Einhalt gebietet. Wer plant, die Lautsprecher häufig zu bewegen und zu transportieren, kann den Treiber mit einem kleinen Brettchen, welches sich aus den Resten der Chassisausschnitte einfach fertigen lässt, abstützen. Im stationären Heimbetrieb ist das nicht nötig. Es schadet aber auch nicht, und es verursacht keine weiteren Kosten.

Albany Bau- und Bedämpfungsplan (vergrößern -> rechte Maustaste -> Grafik in neuem Tab öffnen)

 

Die Weichen- und Baupläne sind für private Nutzung freigegeben. Jegliche Form der gewerblichen Nutzung oder Verbreitung ohne vorherige Absprache ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt.

An dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass die Namensgebung der Albany kein Zufall ist. Nur wenige Tage vor unserem 15. D.A.U. Treffen verstarb Roger Whittaker. Aus einem Spaß geboren, begleitete Roger Whittaker über viele Jahre hinweg unsere Treffen. Im Bericht über unser 15. D.A.U. Treffen haben wir das ein wenig näher erläutert. Roger hat uns jedenfalls viel Freude bereitet. Wir sahen uns deswegen veranlasst, ihm diesen Lautsprecher zu widmen und „Albany“ zu taufen.

Nun könnte man auf den Gedanken kommen, die Albany könnte nur sanfte Töne von sich geben. Die kann sie in der Tat. Durch ihre gewissenhafte Abstimmung kommt sie mit Stimmen hervorragend zurecht. Da zischelt nichts. Alles kommt auf den Punkt. Unsere Referenzstimme von Hilary James ertönt beim famosen „Storm Warning“ perfekt. Die Albany kann aber auch richtig zupacken. „Avratz“ von den Infected Mushrooms lässt richtig Freude aufkeimen. Auch bei kleineren Ensembles weiß die Albany zu überzeugen. Die räumliche Darstellung gelingt einwandfrei. Die Albany spielt einfach und macht richtig viel Freude.

23 Kommentare

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    • Stöff auf 3. November 2023 bei 22:41

    Hallo zusammen, gibt es eine Einschaetzung Klangvergleich der Albany im Vergleich zur Asathor ? Ja die Asathor hat einen 15 Zoeller, sonst sind die Konzepte aber ähnlich.

    Wie hoch sind die Baukosten der Albany ?

    • admin auf 7. November 2023 bei 09:15
      Autor

    Hallo,

    es ist immer schwierig in Worte zu fassen, in wie weit sich Lautsprecher unterscheiden. Die Asathor und die Albany haben wir noch nicht im Vergleich gehört, so dass eine Aussage in diese Richtung gar nicht objektiv möglich ist. Die Lautsprecher unterscheiden sich zumindest von den Konzepten. Bei der Asathor spielt ein 15 Zöller im GHP Gehäuse, in der Albany ein 12 Zöller in BR. Auch die HT-Treiber unterscheiden sich. Nur die verwendeten Hörner sind identisch. Wie du siehst, unterscheiden sich die Lautsprecher in vielen Punkten. Andererseits sind die Konzepte in vielen Punkten ähnlich. Sollte es sich irgendwann ergeben, die beiden Lautsprecher einmal im direkten Vergleich zu hören, werden wir das auf jeden Fall beschreiben.

    Viele Grüße, Alex

    • vincent auf 16. November 2023 bei 15:59

    Hi everyone..would it be possible to study a bi-amplified version?
    Thanks in advance

    • admin auf 16. November 2023 bei 18:13
      Autor

    Hi,

    what do you mean exactly? Is it about running the speaker passively with two amplifiers? This is easy if you provide separate inputs on the crossover for the bass/midrange driver and the tweeter.

    A version with a DSP and active operation instead of the passive crossover is not planned.

    Greetings Alex

    • Andreas auf 18. November 2023 bei 12:45

    Hallo,

    Sind die 95db Wirkungsgrad bei 50Hz aus dem Simulationsdiagramm realistisch? Die Asathor hat ja nur 92db.

    vg
    Andreas

    • admin auf 18. November 2023 bei 13:03
      Autor

    Hallo,

    die Simulationen entsprechen dem Verhalten bei Bodenaufstellung, also mit Roomgain und ohne Beschaltung. Die Simulationen sind also korrekt. Die Asathor ist ein GHP Lautsprecher und ist somit im Bassbereich leiser. Oli, der Konstrukteur, hat das natürlich in seiner weiteren Beschaltung berücksichtigt.

    VG Alex

    • Martin auf 7. Dezember 2023 bei 09:28

    Ich bin leider immer noch auf der Suche nach einem Lautsprecher, der gut an einer Röhre funktioniert und preislich im Rahmen bleibt. Scheinbar lande ich immer wieder auf deiner Seite 😉

    Ich schwanke gerade zwischen der Alta Voce und der Albany. Preislich tut sich da wenig. Die Alta Voce ist sicherlich etwas zierlicher und hat damit eine höhere Akzeptanz bei der Regierung. Unser Wohnzimmer hat auch nur ca. 20-25m².

    Wenn du dich zwischen den beiden Konzepten entscheiden müsstest in Hinblick auf entspanntes hören für ein breites Spektrum an Musik? Ziel ist es, sehr lange mit dem Lautsprecher glücklich zu werden, ohne dass der Drang nach etwas neuem oder mehr aufkommt.

    Könnte man denn beide bei dir in Leverkusen hören?

    VG Martin

    • admin auf 8. Dezember 2023 bei 01:49
      Autor

    Hallo Martin,

    die Lautsprecher gehen klanglich in eine Richtung, da sie konzeptionell gar nicht so weit auseinander liegen, wie man vielleicht denken könnte. Die Abstimmung ist, wie immer bei unseren Lautsprechern, sehr neutral, und das Abstrahlverhalten ist bei beiden exzellent. Hören kannst du derzeit nur die Alta Voce, da die Albany mit Teilen aufgebaut wurde, die teilweise nicht mir gehören. So dind die Hörner und Treiber wieder zurück an Oli gegangen. Derzeit sind die Celestion Hörner nicht lieferbar. So kann ich im Moment keinen Aufbau realisieren. Die AV steht jedoch für einen Hörtest bereit.

    LG Alex

    • Martin auf 8. Dezember 2023 bei 07:02

    Hallo Alex,

    danke für die Antwort. Das nimmt mir aber die Entscheidung Richtung geringer Maße ab. Wirkungsgrad ist ja ähnlich und beides sollte an einer Röhre somit laufen. Die Hörner gibt’s theoretisch hier und sind laut System auf Lager: https://www.lautsprecher-technik.de/celestion-h1-9040p-1-horn.html

    • Martin auf 8. Dezember 2023 bei 07:05

    PS: Für den Röhrenbetrieb würde nur eine Impedanzlinearisierung Sinn machen. Gibt es die für die Albany?

    • admin auf 11. Dezember 2023 bei 05:28
      Autor

    Hi,

    eine Impedanzlinearisierung wäre recht schnell dimensioniert.

    Viele Grüße

    Alex

    • Jurij auf 26. Januar 2024 bei 12:19

    Hallo, Alex ich habe Schwierigkeiten, den genauen Platz des BR Kanals zu ermitteln. Da fehlen die genauen Masse am Plan. Ich habe nur BR Tohre mit 76mm inneren durchmesser gefunden. Wie lang soll ich sie lassen? LG, Jurij

    • admin auf 27. Januar 2024 bei 10:58
      Autor

    Hallo Jurij,

    du hast Recht. Da hatte sich ein Fehler in den Plan eingeschlichen, den ich mittlerweile korrigiert habe. Die Ports sitzen mit ihrem Mittelpunkt auf 35cm Höhe, gemessen von außen. Die 76mm Ports müssen theoretisch etwas kürzer sein. In der Praxis macht es allerdings keinen nennenswerten Unterschied. Kürze sie zuerst auf die genannten 5cm, und wenn du glaubst, die Abstimmung sei etwas zu tief, mach sie 0,5 Zentimeter kürzer. Der Unterschied wird aber in der Praxis eher nicht auffallen.

    Viele Grüße

    Alex

    • Andreas auf 27. Februar 2024 bei 09:50

    Mich würde ja brennend ein (natürlich subjektiver) Höreindruck im Vergleich mit der Monitor 1 von Snakeoilaudio interessieren :-D.
    Sind sich von den Bauteilen her ja nicht unähnlich. Die größeren Gehäuseabmessungen der Albany sorgt vermtl. für ein bisschen mehr Tiefgang!?

    • admin auf 28. Februar 2024 bei 15:29
      Autor

    Der von dir genannte Lautsprecher ist mir nicht bekannt. Deswegen kann ich dazu keine Stellung beziehen. Aber der Begriff „Snakeoilaudio“ lässt bei mir die Ampel sofort auf Rot schnellen. Mir sind Podcasts unter diesem Namen bekannt, in denen seeeeeehr viel esotherisch geredet, aber kaum etwas gesagt wird.

    • Stoeffs auf 10. April 2024 bei 20:40

    Ich möchte noch einmal auf das Thema Impedanzlinearisierung zurückkommen. Da ich die Lautsprecher an einem Unison Röhrenverstärker betreiben möchte würde es sicher nicht nur mir weiterhelfen wenn dir das Weichen Schaubild mit der entsprechenden Impedanz Korrektur ergänzen koenntet. Da würde ich lieber Euch als Profis ranlassen als mit mein Halbwissen Fehler zu machen.

    Gruss an Euer Team
    Stoeffs

    • admin auf 11. April 2024 bei 07:18
      Autor

    Hallo,

    eine solche Impedanzlinearisierung ist schnell dimensioniert, und genau das habe ich gerade erledigt.

    Zusätzliche Bauteile für Impedanzlinearisierung

    Hier noch ein Vergleich des Verlaufs ohne vs. mit Linearisierung.

    Vergleich Impedanzverlauf ohne vs. mit Linearisierung

    Deine Röhre wird ihre Freude haben.

    Viele Grüße und frohes Lauschen,

    Alex

    • TriplePower333 auf 2. Oktober 2024 bei 20:47

    Hi Alex und alle Anderen,

    ich baue jetzt auch diesen schönen LS.
    In den letzten 30 Jahren konnte ich immer echtwinklige Ausfräsungen vermeiden.
    Jetzt ist der Tag da an dem ich das Horn versenken muß.
    Wie mache ich das am besten (und günstigsten)?
    Einen Fräsrahmen bauen an dem die Oberfräse entlang läuft. OK.
    Aber kann mir jemand helfen und ein paar Tips gibt?
    Ich will keine Frässchablone für 100€ kaufen, lieber etwas aus Holz bauen was auch funktioniert oder auch einen Online-Service nutzen der mir das Horn einfräst.

    • admin auf 3. Oktober 2024 bei 10:29
      Autor

    Hi,

    es gilt, dafür eine Frässchablone aus 4 Brettchen zusammenzuleimen. Die Brettchen sollten relativ flach sein, um möglichst wenig von der Eintauchtiefe des Fräsers zu verschenken. Auch sollten die Brettchen wenigstens so breit sein, dass die Grundplatte der Oberfräse mit ihrer zum Fräsrahmen gewandten Seite vollständig aufliegt. Die Maße der Schablone müssen natürlich größer sein als das Horn, damit es letztlich zu einer passenden Fräsung kommt. Das errechnet sich mit der Formel:

    (Durchmesser der Kopierhülse – Durchmesser des Fräsers) / 2

    Wenn du also eine Kopierhülse mit 24mm Durchmesser hast und einen Fräser mit 10mm Durchmesser, errechnet sich nach obiger Formel ein Versatz von (24mm – 10mm) / 2 = 7mm.

    Diesen Versatz musst du rundum zugeben, die Schablone muss also in beiden Dimensionen 14mm größer sein als das Horn. Ideal ist es, wenn der eingesetzte Fräser den gleichen Radius hat, wie die Rundungen an den Enden des Horns. Dann passt es perfekt, ohne dass nachgearbeitet werden muss.

    Viel Erfolg und VG Alex

    • Thorsten auf 3. Oktober 2024 bei 17:07

    Hallo Alex,

    vielen Dank für die Hinweise!
    Noch einen Punkt:
    Mir ist aufgefallen dass im Netz TSP Messungen von dem 30er existieren, welche sehr stark von den Datenblattwerten abweichen.
    (Über 60Hz Reso und niedrige mechanische Güte von ca. 3,5 anstatt 6)
    wobei deine TSP Messung die Datenblattparameter bestätigt.

    z.B. hier: https://www.hifi-selbstbau.de/index.php/hsb-datenblaetter/tieft/the-box-speaker-12-280-8-a?showall=1
    oder hier: https://www.lautsprecherforum.eu/viewtopic.php?t=5351

    Ist hier etwas zu beachten?
    Geht es da um alte/neue Chargen oder woher kommt diese Diskrepanz vermutlich?

    • admin auf 3. Oktober 2024 bei 19:30
      Autor

    Hallo Thorsten,

    deine Frage kann ich leider nicht eindeutig beantworten. Die Unterschiede können verschiedene Gründe haben. Natürlich können durch unterschiedliche Chargen und/oder preiswerte Produktionsmechanismen Unterschiede und größere Toleranzen auftreten. Es kann auch sein, dass zwei scheinbar vollkommen andere TSP Sätze zur identischen Abstimmung führen. TSP Sätze muss man immer als Gesamtes betrachten, da die einzelnen Komponenten untrennbar miteinander verbunden sind und über Formelwerk aus jeweils anderen Komponenten errechnet werden können. Ein „Klassiker“ ist, dass Fs und Qts real höher gemessen werden als es das Datenblatt zeigt. I. a. R. ist dann aber VAS kleiner, so dass die resultierende Abstimmung identisch ist. Viele Hersteller und Vertriebe messen sich TSP auch schön. Erhöht man die Messpannung verschiebt sich ein unvorteilhaftes Qts auch schnell mal in einen brauchbaren Bereich. Also, wie du siehst, kann die Ursache überall liegen…

    Gruß Alex

    • Thorsten auf 4. Oktober 2024 bei 20:28

    Hallo Alexander,

    klar, diese Antwort hab ich auch erwartet. Ich bin etwas verunsichert bei diesem LS-Konzept da ich damit früher mal ziemlich viel Geld versenkt habe. Ich hatte die Hornblower 30 von Pro-Hifi Hoen nachgebaut nachdem ich sie bei ihm eigentlich zu meiner Zufriedenheit probe-gehört hatte und dann zusammengebaut hatte. Das war ein 30er Beyma 12BR100 mit einem Kugelwellen-Horn. Alles selbst lackiert, zig mal grundiert, geschliffen und nochmal Grund, nochmal Lack und immer wieder bis es wirklich sehr sehr gut war.
    Aber ich wurde nicht froh damit, im Mittelton zu wenig Grip, einfach kein Biss wenn das auf der Aufnahme war.
    Weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll.
    Ich hatte Hornhalter aus Edelstahl fertigen lassen u.s.w.
    Fotos habe ich auch noch. Es war optisch für mich ein super schöner LS.
    Leider hat der Klang nicht gepasst obwohl es beim Probehören eigentlich in Ordnung war.
    Hatte ich dann bei Ebay verkauft und noch selbst zum Käufer gefahren. Die Hälfte vom Invest war natürlich weg.
    So ist das halt mit DIY LS.

    • admin auf 9. Oktober 2024 bei 08:13
      Autor

    Hallo Thorsten,

    „so ist das halt mit DIY LS“, aber auch mit Fertiglautsprechern. Das von Dir beschriebene Problem hängt natürlich auch mit der Erwartungshaltung zusammen. Du wünschst dir im Mittelton „Grip“ und „Biss“. Das hört sich für mich so an, als hättest du gerne etwas „Schärfe“ in diesem Bereich. Genau das ist es, was meine Freunde aus dem D.A.U. und natürlich auch ich, bei unseren Entwicklungen bewusst vermeiden. Die Albany ist im Mitteltonbereich sehr neutral. Bei höheren (Party-)Pegeln behält sie daher die Contenance und schreit nicht rum. Im Bassbereich ist sie auch etwas kräftiger abgestimmt, weil sie ja als Power HiFi Lautsprecher entwickelt wurde.

    Viele Grüße Alex

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