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Monalina

Es war im Herbst 2006, als die K+T in Zusammenarbeit mit Monacor einen Leserwettbewerb auschrieb. Fünf aus vielen Zuschriften ausgewählte Kandidaten durften sich an die Arbeit machen und aus den von Monacor spendierten Chassis, je einem SPH-170 Tiefmitteltöner und DT-25N Hochtöner, ihr zuvor eingereichtes Konzept verwirklichen. Offensichtlich gefiel meine auf den Namen „Monalina“ getaufte Transmissionline, denn kurze Zeit öffnete ich einen Briefumschlag, in dem ich lesen durfte, dass ich zu den auserkorenen fünf zähle.

Einige Tage später überreichte mir der Postbote ein Paket mit den heissersehnten Chassis. Lange hatte ich nichts mehr gemacht, mit Tönern aus Bremen. Umso überraschter war ich, als ich die guten Stücke in den Händen hielt. Die Chassis machten einen sehr soliden Eindruck. Der SPH-170 trägt seine steife Polypropylenmembran in einem optisch ansprechenden und sehr soliden Gusskorb. Da gibts keine Grate oder schlechte Verklebungen. Das Teil hat was…

 

SPH-170

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Ebenfalls von guter Haptik ist der Hochtöner. Die DT-25N ist eine nur 66 mm durchmessende 1 Zoll Kalotte, welche, von einem Neodymmagneten befeuert, auf einen kleinen Hornvorsatz arbeitet.

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DT-25N

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Da das Simulationsprogramm AJHorn und auch die Martin J. King Sheets  erst zu einem späteren Zeitpunkt Einzug in mein DIY-Leben hielten, wurde das Transmissionlinegehäuse der Monalina noch zu Fuß mit den bekannten Formeln erstellt.  Zu jener Zeit hatte ich des Öfteren gelesen, dass eine Positionierung des Chassis auf 1/3 bzw. 1/5 der Linelänge vorteilhaft sei und zu einer deutlichen Reduzierung des berüchtigten Transmissionline Lochs führen kann. So entschied ich mich dazu, den SPH-170 auf einem Drittel der Linelänge einzubauen.

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Bauplan (Maße für 22 mm Materialstärke)

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Die Aufdoppelung des Teilers ist nicht unbedingt erforderlich. Da ich bei schmalen Standboxen nicht mag, wenn sie breiter als tief sind, habe ich mich dieses Tricks bedient.  Andererseits wird die Box dadurch sehr stabil und schwer, was sich auch in der beliebten Klopfprobe positiv bemerkbar macht. Positiver Nebeneffekt der Faltung ist das resultierende Weichenfach in der Mitte der Rückseite.

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Weichenfach

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Der kreisrunde 78mm durchmessende Ausschnitt auf der Rückseite ist für das Anschlußterminal vorgesehen. Natürlich können Terminals mit anderen Maßen oder auch einfach nur Polklemmen eingebracht werden.

Die beiden Chassis verhalten sich im Gehäuse absolut mustergültig, so dass die Frequenzweiche sehr einfach und somit preiswert gestaltet werden kann.  Schlichte 12 dB Filter, im Hochtonbereich um einen Spannungsteiler zur Pegelkorrektur ergänzt, ergeben eine Frequenzweiche aus nur 6 Bauteilen.

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Weiche

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Frequenzgangmessung

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Die Monalina spielt sehr ausgewogen mit einem kräftigen, trockenen Bass. Stimmen klingen sehr natürlich, und die DT-25N löst sehr fein auf. Der Lautsprecher eignet sich für kleine bis mittelgroße Räume und nimmt selbst wandnahe Aufstellung nicht übel. Hier lohnt es, ein wenig mit der Bedämpfung zu experimentieren. Ich habe die Monalina lediglich mit einem Streifen  Polyesterwatte versehen, die ich über den Teiler gespannt habe. Dieser Streifen ragt sowohl oben, als auch unten gerade so über den Knick in den hinteren Teil der Line. Ferner wird am Anfang und am Ende der Line jeweils ein kleiner Ballen Sonofil eingebracht. Hier darf ruhig ein wenig experimentiert werden.

Einen Nachbau der Monalina finden Sie HIER

Die Baupläne sind für private Nutzung freigegeben. Jegliche Form der gewerblichen Nutzung oder Verbreitung ohne vorherige Absprache ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt.

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