Zurück zu Eigene Entwicklungen

First Serve

Zuweilen finden sich in den Abverkäufen der vielen DIY-Shops wahre Chassis-Schmuckstücke zu supergünstigen Preisen. Nein, nicht die üblichen Budget Chassis, die als Überbleibsel aus der Produktion von Car HiFi Soundsystemen, oder irgendwelchem Multimedia Firlefanz ihren Weg über die Ladentheke finden. Gemeint sind wirklich für den HiFi Sektor vorgesehene Chassis von Markenherstellern. Im ebay Shop eines Bausatzhändlers finden sich derzeit solche Chassis des Herstellers Swans / HiVi Research. Der hier verwendete 5 Zöller hört auf den Namen YT5N und wird für 29,- Euro pro Paar ohne weitere Portokosten unters Volk gestreut. Ok, das Gerät hat „nur“ einen Blechkorb, aber einen solchen, der die auch sonst einwandfreie Haptik des Chassis positiv unterstreicht. Alles ist sauber verarbeitet, und das Chassis fühlt sich angenehm schwer an.

Swans / HiVi Research YT5N

 

Eine TSP Messung mit DATS attestierte den beiden Chassis eine hervorragende Serienkonstanz.

 

Der gemessene TSP Satz offenbart die sehr universelle Einsetzbarkeit des Chassis. Denkbar wäre der Einsatz in einem BR Gehäuse. Ebenfalls eine GHP Anwendung ist machbar. Hier reichen 8 Liter, um dem Töner Manieren bis unter 50 Hz beizubringen. In einer TQWT blüht der kleine Schwan jedoch regelrecht auf. Eine Linelänge von 135 cm setzt die Tiefbassmarke bei rund 35 Hz -3dB fest. Das ist für einen 5 Zöller mächtig tief.

Swans HiVi Research YT5N in 135 cm TQWT

 

Zur Glückseligkeit fehlt nun nur noch ein passender Hochtöner. Dieser soll die Qualität des Tiefmitteltöners unterstreichen, ohne finanziell zu stark zu Buche zu schlagen. Nach einem kurzen Check der derzeitigen Angebotslage, fiel die Wahl recht schnell auf den schmucken TN131.00 aus dem Hause Lavoce. Mit einem Marktpreis ab etwa 10,- Euro passt sie nicht nur in preislicher Hinsicht hervorragend zum Tiefmitteltöner.

Lavoce TN131.00

 

All die, die jetzt Angst vor der eckigen Fräsung haben, kann ich an dieser Stelle beruhigen. Damit der Lautsprecher auch unter Winkeln ordentlich abstrahlt, werden die Schallwellen des Hochtöners von einem Wellenleiter in Form gebracht. Da er mit seinem Durchmesser von 148 mm hervorragend zum YT5N passt, fiel die Wahl auf  den WG 148 R aus dem Hause Visaton.

Lavoce TN131.00 im Visaton WG 148 R

 

Der TN131.00 lässt sich sehr einfach an den Waveguide anflanschen. Er wird einfach auf dem Montageflansch des WG 148 R ausgerichtet und aufgeschraubt.  Dazu habe ich einfach vorgebohrt und den Hochtöner mit 4 kurzen Blechschrauben befestigt. Das funktioniert problemlos, so man denn einen TN131.00 mit eckiger Frontplatte angeboten bekommt. Offenbar stellt Lavoce den Hochtöner inzwischen nur noch als „Pille“ gänzlich ohne Frontplatte her.  Sollte nur noch diese lieferbar sein, kann der Lautsprecher auch damit aufgebaut werden. Es ist dann allerdings erforderlich, eine Distanzscheibe zur Montage zwischen WG und Hochtöner anzufertigen. Da die Sicke des Hochtöners etwas größer ist, als der Mund des WG, muss eine 2 mm dicke Distanzscheibe her. Diese benötigt eine 38 mm durchmessende Öffnung, die sich zu einer Seite auf 40 mm erweitert. Diese wird dann so zwischen WG und HT befestigt, dass die Sicke freigängig ist. Die Befestigung des HT auf der Distanzscheibe gebührt dann etwas Phantasie. Von einer Verklebung, über eine Spannbefestigung mit einem Streifen Lochblech, oder einer Lösung aus dem 3D-Druck gibt es hier unzählige Möglichkeiten. Da ich die TN131.00 auch in der nackten Version vorliegen habe, konnte ich diese Methode testweise mit einer Pappscheibe verifizieren. Die Messungen sind quasi identisch und gehen über übliche Toleranzen nicht hinaus.

Zunächst wurden die unbeschalteten Chassis in ihrer Behausung gemessen.

Swans HiVi Research YT5N unbeschaltet

 

Der Tiefmitteltöner laüft sehr ordentlich bis nahezu 4 kHz. Erst darüber treten erste Resonanzen ans Licht. Deutich zu sehen ist auch der Effekt des Baffle Steps ab 600 Hz.

Lavoce TN131.00 in Visaton WG 148 R

 

Von einer kleinen Störung auf Achse und unter 15° läuft der Hochtöner im Waveguide ebenfalls sehr sauber und lässt eine problemlose Ankoppelung an den Tiefmitteltöner erwarten. Die anschließende Simulation bestätigt diese Vermutung eindrucksvoll.

Simulation Swans HiVi Research YT5N + Lavoce TN131.00 in Visaton WG148 R

 

Wie immer stellt sich nach Erfolg verprechender Simulation diue Frage, ob sich das Ergebnis auch in der Praxis bestätigt. Flugs wurden die erfreulich wenigen Bauteile auf dem bewährten Steckbrett verkabelt und eine Verbindung mit den Chassis. hergestellt. Dann schnell noch den Messrechner hochgefahren und das Mikrofon ausgerichtet, und schon konnte es losgehen.

„First Serve“ 0° – 90° gefensterte Messung ohne Tiefbassanteil

 

Erwartungsgemäß stimmen die Messungen mit der Simulation quasi deckungsgleich überein. Da kann man für gut 55,- Euro für die Chassis und die Weichenteile wahrlich nicht meckern.

„First Serve“ 0° + Einzelzweige

 

Die Trennung liegt bei knapp unter 2 kHz. Der Schnittpunkt der sehr schön symmetrisch verlaufenden Flanken liegt 6dB unterhalb der Summenkurve. Die Phasenlage der Chassis zueinander ist  also einwanfrei.

„First Serve“ 0° gefügte Messung mit Tiefbassanteil (Freifeld) + Impedanzverlauf.

 

Auch die von der MJK Simulation vorhergesagte Bassperformance bestätigt sich in eindrucksvoller Weise. Der kleine 5 Zöller erreicht in der TQWT 35 Hz. Bitte beachten, dass die Nahfeldmessung Freifeldbedingungen entspricht, der Roomgain also noch hinzu kommt. Der Lautsprecher ist insgesamt recht hochohmig, der Wirkungsgrad somit vergleichsweise niedrig. In der Praxis stört das aber nicht. Es lassen sich durchaus ordentliche Pegel erzielen, und niemand wird ernsthaft versuchen, mit 5 Zöllern eine Dauerbeschallung für Party bewerkstelligen zu wollen. Bei 150 Hz gibt es eine minimale und zudem sehr schmalbandige Überhöhung von rund 1 dB. Natürlich könnte man diese mit einem Saugkreis egalisieren. Ich denke aber, dass diese Kleinigkeit einem Lautsprecher im unteren Preissegmet durchaus zugestanden werden kann. Klanglich wirkt sich das definitiv nicht negativ aus. Der gesparte Betrag für die notwendigen Bauteile sehe ich in Material für ein Finish besser angelegt.

„First Serve“ Weichenplan

 

Die Flanke des Tiefmitteltöners wird von einem einfachen 12dB Filter in die gewünschte Form gebogen. Eine dem Parallelkondensator nachgeschaltete kleine Spule bekämpft restliche Resonanzartefakte in der abfallenden Flanke. Um den Verlauf der Flanke des Hochtöners symmetrisch zu gestalten, erwies sich ein 18dB Filter als bessere Lösung. Ein preiswerter Saugkreis glättet des weiteren Verlauf des Hochtöners in seinem maßgeblichen Bereich wunderbar. Im Gegensatz zur Verwendung eines Saugkreises beim  Tiefmitteltöner gewinnt der Lautsprecher durch den Saugkreis beim Hochtöner insgesamt deutlich an Ausgewogenheit. Der kleine monetäre Mehraufwand zahlt sich in jedem Fall aus.

 

Warenkorb für die Weichenteile der First Serve im Quint-Store (Preisstand 17.03.2021)

 

Die im obigen Warenkorb genannten Bauteile stellen die preiswerteste Möglichkeit dar, die Weiche für die First Serve aufzubauen. Natürlich kann man „höherwertige“ Bauteile verwenden, wobei es allerdings zwei Dinge zu beachten gilt. Der Widerstand der 2,7mH Spule im Tiefpass sollte irgendwo im Bereich zwischen 0,35 und 0,65 Ohm liegen. Wer also Freude daran hat, eine Luftspule mit 1,4 mm Draht in diesem Projekt zu versenken, kann das tun. Ebenfalls tut es dem Projekt nicht weh, Folienkondensatoren zu verwenden. Wenn man solche in der Bastelkiste hat, sind sie in dem Projekt herzlich willkommen. Bei der 0,39 mH Spule im Hochpass sollte der Widerstand um 0,5 Ohm liegen. Die einige Cent  preiswerter verfügbare I-Kern Spule aus dem Jantzen Portfolio hat einen Widerstand von nur 0,23 Ohm, der zu minimal höherem Schalldruck im unteren Hochtonbereich. Das fällt zwar eher in den Toleranzbereich, aber hier stehen nur wenige Cent im Raum.

Und wo ist nun der Haken? Beim Tiefmitteltöner handelt es sich um einen Restposten. Vor wenigen Tagen waren noch rund 50 Paare auf Lager. Für diejenigen, die diesen Lautsprecher nachbauen möchten gilt: First come, „First Serve“.

„First Serve“ Bau- und Bedämpfungsplan (vergrößern –> rechte Maustaste –> Grafik anzeigen)

 

Die Weichen- und Baupläne sind für private Nutzung freigegeben. Jegliche Form der gewerblichen Nutzung oder Verbreitung ohne vorherige Absprache ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt.

Inzwischen wird die TN131.00 von den meisten Shops ohne die eckige Frontplatte, als reine „Pille“ angeboten. Selbst im Portfolio von Lavoce findet mal nur noch die Pille. Selbstverständlich kann diese ebenfalls für den Aufbau der First Serve verwendet werden. Um diese an den WG 148 R anzuflanschen ist eine Art Adapter notwendig, der sich aus einem Reststück MDF oder ähnlichem, stabilen Material einfach und quasi umsonst hergestellt werden kann. Die Dicke des zu verwendenden Materials spielt eine untergeordnete Rolle, da es die Pille rückwärtig auf den WG presst.

Zunächst fräst man eine runde Scheibe im Durchmesser 114 mm, welcher exakt dem Durchmesser des Montageflanschs des WG 148R entspricht. Mit 94 mm Lochkreis setzt man 4 kleine Bohrungen mit 5  mm Durchmesser. Dies entspricht dem Lochkreis der in der Montageplatte des Waveguides befindlichen Gewindebuchsen. Mittig wird eine 22 mm durchmessende Bohrung/Fräsung vorgenommen. Zwei weitere kleine Bohrungen für die nach hinten herausgeführten  Anschlusskabel des Hochtöners vervollständigen den Adapter für die Klemmbefestigung.

Adapter zur Montage des TN131.00 an den WG 148 R

 

Um die Schabloneohne 3D Druck oder CNC Fräse einfach herstellen zu können, einfach das nachfolgende PDF in Größe 100% ausdrucken und auf ein Werkstück kleben. Die Bohrungen können dann einfach angefertigt werden. Im PDF ist eine Materialstärke von 10 mm angegeben. Ich hatte noch Reststücke einer Siebdruckplatte in dieser Stärke. In der Praxis spielt die Materialstärke natürlich eine untergeordnete Rolle, sofern sie stabil genug ist.

Adapter-First-Serve-v1

 

Um die Sicke des Hochtöners herum wird nun ein Gummi O-Ring aus 2,0 – 2,5 mm starker Schnur und 39 mm Durchmesser gelegt und ggfs. mit einem Tropfen Kleber fixiert. Die Pille wird nun mit dem Kühlkörper in die Öffnung des Adapters gesteckt, auf den Hals des WG gelegt und mittels der 4 Schrauben verbunden.

TN131.00 ohne Frontplatte mit rückseitigem Kühlkörper

 

TN131.00 ohne Frontplatte auf WG 148 R

 

Die Schrauben so stark anziehen, dass die Einheit fest und dicht sitzt, und fertig ist die Hochtoneinheit.

 

Matthias K. schreibt:

Die First Serve war mein erstes Lautsprecherprojekt von Alex Gresler. Sie sollte ein Geburtstagsgeschenk werden, und ich wusste nicht so richtig, was mich erwartet – konnte aber natürlich erahnen, dass hier ein exzellenter Bauvorschlag zur Verfügung gestellt wird. Also wurde alles bestellt (Chassispreis mit Waveguide knapp 40,- Euro) und losgebaut. Der Korpus wurde aus 19mm MDF gefertigt, grundiert und anschließend mit RAL 7040 (Fenstergrau) lackiert. Hierbei hat mir ein Lackierer geholfen (ob man das Ergebnis auch mit der Rolle hinbekommt, kann ich nicht beurteilen). Der erste Höreindruck: Fetter Bass, ziemlch fein auflösende Höhen (hätte ich niemals bei einem 10€-Hochtöner erwartet), schöne Stimmen – die Boxen stellen rundum zufrieden. Dass da mühelos 35 Hz rauskommen, ist wirklich erstaunlich. Jetzt, ein Jahr später, sind wir nach wie vor begeistert. Wirklich schade, dass der TMT nicht mehr erhältlich ist (zumindest finde ich ihn nicht mehr), denn dieses Projekt war recht preiswert, und heraus kamen wirklich gute Lautsprecher, die tatsächlich auch ziemlich laut können! Für ein normal großes Wohnzimmer machen die ausreichend Krach. An dieser Stelle bedanke ich mich herzlich für den Bauvorschlag.

 

25 Kommentare

Zum Kommentar-Formular springen

    • Rudolf Nowak auf 15. März 2021 bei 21:16

    Hallo Alex jetzt hab ich auch eine bzw. zwei Fragen. Die Widerstände sind Keramikwiderstände mit 10 W? (Metalloxid vermutlich nicht notwendig) Nun die Zweite zu den Kondensatoren. Welche Mindest-Spannungsfestigkeit sollten sie haben? Die Qualität ob Elko glatt oder Folie MKP oder MKT dürfte hier auch nicht die große Rolle spielen. Ich hoffe ich liege damit richtig dann kann ich schauen was in meiner Grabbelkiste alles vorhanden ist.
    Das wird jetzt richtig spannend. Ich hab bis jetzt noch keinen Bauvorschlag von Euch/ Dau oder speziell von Dir gehört. Ich verlasse mich einfach mal auf die positiven Kommentare.
    Vielen Dank im Voraus und Danke für eure engagierte Arbeit in diesem tollen Forum.
    Rudi

    • admin auf 16. März 2021 bei 10:50
      Autor

    Hallo Rudolf, schön dass du dich an die First Serve wagst. Das ist, trotz seiner sehr geringen Kosten, ein sehr gut funktionierender Lautsprecher. Meine Preisangabe „ab 55,- Euro“ bezieht sich natürlich auf die Verwendung von Elkos an allen Stellen und auch auf die Verwendung preiswerter Keramikwiderstände. Für meine Exemplare habe ich vorhandene Bauteile aus meinem sehr großen Fundus verwendet. Wegen der Spannungsfestigkeit der Bauteile würde ich mir keinerlei Gedanken machen. Solltest Folien verwenden, weil du die passenden Werte in der Grabbelkiste hast, sind die zu 99% mehr als hyperdimensioniert, was die Spannungsfestigkeit angeht. Aktuell angebotene Elkos weisen meist eine Spannungsfestigkeit von 63V oder 100V auf. Das reicht ebenfalls, und selbst Typen mit noch etwas geringerer Spannungsfestigkeit reichen für „kleine“ HiFi Lautsprecher vollends. Nimm das, was du ggfs. im Vorrat hast. Übrigens, ein Kondensator mit 100V- Spannungsfestigkeit (entsprechend rund 70V~) verkraftet rund 560 Watt an 8 Ohm, bzw. 1120 Watt an 4 Ohm.

    Lass mal was von dir hören, wenn du sie fertig hast.

    Viele Grüße, Alex

    • Robert auf 16. März 2021 bei 16:48

    Sieht sehr interessant aus, vielen Dank fürs Teilen und Bereitstellen dieser tollen Seite!
    Habe vor einem halben Jahr mit dem Lautsprecher Bau begonnen und nun leider kein Bedarf mehr an weiteren Boxen.. Scheint mir der größte Nachteil an diesem tollen Hobby zu sein 😉

    • admin auf 16. März 2021 bei 20:03
      Autor

    Danke für die Blumen. Aber bei LS Bau ist es, wie bei jedem anderen Hobby auch. Man kann nie genug Lautsprecher haben. Das ist ähnlich wie Briefmarken sammeln oder Modelleisenbahnen zu mögen. Die 2147. Marke braucht niemand, und auch die 48. Lok ist nicht wirklich nötig. Irgendwie schafft man es aber trotzdem an, wenn man es mag… 😉

    Viele Grüße und viel Spaß mit deinen Lautsprechern

    Alex

    • Simon auf 17. März 2021 bei 11:27

    Hallo Alex,

    ich möchte deinen neuen Lautsprecher nachbauen und habe mir die Chassis schon gesichert 🙂

    Jetzt hänge ich momentan an den Weichenbauteilen. Bei den Kondensatoren würde ich Jantzen Electrolytic Caps nehmen. Gehen die in Ordnung? Oder soll ich die Cross Cap nehmen?

    Nun zu den Luftspulen. Hier erschließen sich mir die Werte nicht ganz. Als Bsp. weiß ich nicht, wo ich eine Luftspule mit 70μH / 100mOhm finden kann?
    Welche Drahtstärke soll ich hier bestellen? Gerne würde ich die Jantzen Luftspulen von Quint-Store nehmen. Hier will ich alle Weichenbauteile bestellen, wenn möglich.

    Danke vorab für deine Rückmeldung!

    Schöne Grüße,
    Simon

    • admin auf 17. März 2021 bei 11:39
      Autor

    Hallo Simon,

    toll, dass du dich für die First Serve entschieden hast. Ich weiß, ich bin noch eine nähere Erläuterung zu den Bauteilen schuldig. Leider „hing“ der Shop von Quint gestern ein wenig, so dass ich das Befüllen eines Warenkorbs abgebrochen habe. Sobald das wieder funktioniert, stelle ich den ein. Das wird in Kürze der Fall sein.

    Es würde mich freuen, was von dir zu hören, wenn du die LS fertig aufgebaut hast.

    Viele Grüße, Alex

    • Rudolf Nowak auf 20. März 2021 bei 18:57

    Hallo Alex nur noch meine Hochtöner und ein paar Weichenbauteile sind noch nicht da aber der MDF Zuschnitt mittlerweile schon und ziemlich masshaltig. Jetzt wollte ich schon mal leimen und die Dämmung vorbereiten. Für das Sonofil hab ich zwei Ikea Kissen (Meine Frau brauchte noch ganz dringend was beim Schweden) und noch ein paar Reststücke. Mehr Gedanken mach ich mir beim Noppenschaumstoff. Da hat mich das Nachlesen zum Thema Dämpfen/Dämmen eher verwirrt was das Mindestgewicht und Mattenstärke anbelangt. Würde der vom Obi auch gehen? Ca. 2,5 cm hoch so dass zwei Lagen die erwähnten 5 cm ergeben (falls ich es so richtig verstanden habe und nicht eine Matte 5 cm). Allerdings nicht wirklich schwer.
    Danke schon mal für deine Rückmeldung.

    Rudi

    • admin auf 20. März 2021 bei 20:36
      Autor

    Hallo Rudi,

    bei dem Noppenschaumstoff ist 5 cm pro Lage gemeint. Wenn du also den preiswerten von Obi nutzen möchtest, solltest du 3-4 Lagen verwenden. Ich kaufe Noppe meist bei http://www.schaumstofflager.de und wähle die Micro Por Qualität. Die Eco Line Qualität tut’s aber auch.

    Viele Grüße, Alex

    • Norbert auf 2. April 2021 bei 12:27

    Hallo Alex,
    die First Serve wird mein zweites Boxenbauprojekt. Es wird etwas dauern, da ich jetzt eine Begründung habe, mich ins Oberfräsenabenteuer zu stürzen 🙂
    Die Lavoce TN131.00 mit Frontplatte habe ich noch bei tlhp bekommen, wahrscheinlich gilt auch hier „First Serve“.
    Bei der Bedämpfung wüsste ich gern als Entscheidungshilfe, was ist Deine Motivation mit Fibsorb 50 die Wände zu bedämpfen und reicht hierzu evtl. auch „leichteres“ Polyestervlies von Visaton oder Sonofil aus (mit Küchenwage gewogen ca. 270g/m2 bei 2cm Dicke, das habe ich vorrätig)?
    Vielen Dank für die tollen Boxenbauanleitungen.
    Norbert

    • admin auf 2. April 2021 bei 12:41
      Autor

    Hallo Norbert,

    schön dass du dich an die First Serve wagst. Es lohnt sich auf jeden Fall. Hinsichtlich der Bedämpfung verlasse ich mich auf meine Erfahrungen. Inwieweit man mit Bedämpfungsmege und/oder Materialien spielen kann, und welche Auswirkungen das hat, habe ich HIER etwas zusammengeschrieben. Mehr kann ich dazu nicht sagen, da ich es nicht probiert habe… 🙂

    Viele Grüße, Alex

    • Patrick auf 4. Juni 2021 bei 15:25

    Hallo Alex,
    vielen Dank für dieses interessante Projekt und die viele Arbeit die Du hier machst.
    Ich finde die Chassis sehr günstig für den Preis und habe mir gestern welche bestellt. Man weiss ja nie wie lange sie es noch gibt.
    Noch interessanter finde ich allerdings wenn ich das Projekt als GHP verwirklichen könnte. Du schreibst oben dass der TT dafür auch gut (in einem 8 l Gehäuse bei ca. 50 Hz) funktionieren würde.
    Da ich selbst leider nicht über soviel Fachwissen verfüge und das berechnen kann, frage ich mich ob man ohne viel Aufwand die Größe des Kondensators bestimmen kann und an welcher Stelle dieser dann in der Weiche platziert werden müsste?
    Vielen Dank und Grüße
    Patrick

    • admin auf 5. Juni 2021 bei 10:14
      Autor

    Hallo Patrick,

    das Chassis ist grundsätzlich auch für eine GHP Anwendung geeignet. Da ein GHP System aber im Bassbereich einen geringeren Wirkungsgrad aufweist, als ein ventiliertes System, ist der Umbau in einen GHP Lautsprecher mit einer neuen Abstimmung der Weiche verbunden. Wenn man die Weiche unverändert übernimmt, kann es sein, dass der Bassbereich zu leise ist. Der benötigte Kondensatorwert für GHP wäre 470µF.

    Viele Grüße

    Alex

    • Robert auf 21. Juni 2021 bei 23:55

    Bin ich jetzt wirklich der Erste?

    Schande über mein Haupt. Ich hatte am 17.3.21 bestellt und konnte aus diversen Gründen erst jetzt fertig werden. Einer der Gründe war ganz einfach, das ich mir selbst im Wege gestanden bin um bei der „Ersten“ einfach alles richtig zu machen und gleichzeitig das Rad neu erfinden zu wollen. Gerade wollte ich Anfangen zu erzählen, was mir so alles durch den Kopf ging und was ich alles verschlimmbessern wollte und was für, im Nachhinein, (un)mögliche Fragen ich in dieser Zeit an Alex und die D.A.U – Gruppe ich gestellt hatte. Weil ich es immer wieder lese – Die vielleicht einfachste Erfahrungszusammenfassung für Anfänger wie mich:

    Alex und die Jungs vom DAU gehören nicht umsonst in die aller oberste Liga in diesem Bereich. Da steckt jahrzehntelange Erfahrung und eine fast schon fanatische Liebe zur Sache drinn. Wenn ein Bauvorschlag veröffentlicht wird veröffentlicht wird, dann ist dieser bis an die Grenze, des mit diesen Mitteln Machbaren, perfektioniert. Auch wenn Fragen immer mehr als geduldig beantwortet werden, spart Euch die Schmerzen irgendetwas daran ändern zu wollen, wegen irgendwas ein paar Euro zu sparen oder den Bau zu vereinfachen. Was gebraucht wird, wird eben gebraucht. Eine Fase ist eine Fase und wird auch genau so benötigt wie Alex sie angegeben hat und auch gerade die Dämmung hat gerade in in einer TQWT einen ausschlaggebenden Faktor. Wer sich aber daran hält, wird im Gegenzug mit einem breitem Grinsen im Gesicht belohnt.

    Was natürlich nun die Frage aufwirft, wie es sich anhört. Ehrliche Antwort: Seit Jahrzehnten hatte ich eigentlich nur Lautsprecher die deutlich grösser waren. Teilweise mit Bässen so groß wie ein Pizzateller. Ich kann gar nicht zählen wie oft ich schon irgendwelche LS irgendwohin verschoben habe, gedreht, getauscht und alles wieder zurück. 2 Subwoofer, die im Zweifel das Feuer im offenen Kamin ausblasen, um die Raummoden zu bekämpfen und immer noch unglücklich die nächsten gekauft in der Hoffnung das alles besser wird. I.d.R, hat aber das Spiel einfach von vorne begonnen.
    Die First Serve sollte einfach mal so ein „ich probier mal Projekt“ werden. Irgendwie mal ganz was Anderes und da fürs kleine Schlafzimmer gedacht, mal was „Kleines“ zum testen wie dich das so anhören könnte ohne gleich wieder Geld zu versenken.
    Das allererste Geräusch, das ich hörte, war der Testton beim Messen. Der Bass aus dem BR Rohr, weil ich nach dem Anschließen noch dahinter gesessen bin. Gibts nicht. 5 Zöller und so ein Bass. So klingt also der Bass aus einer TQWT. Geil. Bass bis ganz runter und kein Wummern. Inzwischen hab ich alles noch ein paar mal rumgerückt, bis es dem Raum entsprechend meinen Vorstellungen entgegen kommt. Jetzt klingt es klein aber fein, wie es sein soll. Ein wenig neu und ungewohnt, aber unheimlich ausgewogen. Egal wo ich mich gerade im Raum befinde. Da kommt immer präsent was rüber ohne aufdringlich zu sein. Auch etwas, was ich in den letzten Monaten gelernt habe. Die Energieabgabe in den Raum macht den Unterschied. Der Bass kommt, ich sag mal, fett ohne zu dröhnen, die Höhen sind da und stimmen und trotz der widrigen Raumeinfüsse. Alles recht homogen und ausgewogen. Für mich persönlich, war das so eine neue Erfahrung.

    Wer Bass und Bumms braucht, das es knallt, ist hier verkehrt. Das war hier auch nie die Vorgabe. Die, die sauberen, trockenen Tiefgang mit sauberen Höhen und einem recht guten Abstrahlverhalten mögen, kommen dafür voll auf Ihre Kosten. Kein Lautsprecher kann alles. Aber genau das was ich erwartet hatte, hab ich mehr als bekommen. Nachdem es jetzt doch wieder alles länger geworden ist als erhofft:

    Alex – Danke das Du mit dem Teilen deiner Erfahrung und deines Wissens ein Tür geöffnet hast, hinter der es noch unendlich viel faszinierendes zu entdecken gibt.
    An die Jungs vom DAU. Danke das Ihr mit viel Engagement geduldig die immer wiederkehrenden Fragen der „Neuen“ beantwortet und mit Rat und Tat zur Seite steht.

    • admin auf 22. Juni 2021 bei 08:44
      Autor

    Hallo Robert,

    es freut mich wirklich sehr, dass die First Serve deine Erwartungen so sehr erfüllt. Für deine ganz tolle Schilderung deines Eindrucks danke ich dir. Es muss in der Tat nicht immer eine fette Kiste sein, um Musik neutral und natürlich wiederzugeben.

    Hab noch ganz viel Spaß mit deinen neuen Lautsprechern.

    Viele Grüße, Alex

    • Matthias auf 20. Juli 2021 bei 20:53

    Servus,

    ich habe eine kurze Frage. Wie wichtig ist die Höhe von 1m? Soweit ich es deuten kann, ist der LS ja nur 90cm hoch. Wie bedeutend sind denn die letzten 10cm?

    Bin ansonsten super gespannt auf das Projekt und werde Berichten…:)

    Gruß,

    Matthias

    • admin auf 20. Juli 2021 bei 21:30
      Autor

    Hallo Matthias,

    Das siehst du richtig. Ich nutze einen einspringenden Boden gerne als Weichenfach. Dazu kann hier aber auch der Raum hinter dem HT genutzt werden.

    Viele Grüße, Alex

    • Norbert Sachs auf 26. Juli 2021 bei 13:44

    Zweiter Kommentar Norbert auf 2. April 2021 bei 12:27 #:

    Hallo,

    vielen, vielen Dank für diese sehr verständliche Bauanleitung, die es mir als Boxenbau-Neuling und Handwerker-Laie ermöglichte, diese tollen Lautsprecher mit viel Spaß nachzubauen. Wenn ich mich für eine Lackfarbe entschieden und die Lautsprecher lackiert habe, schicke ich ein Foto für die Galerie.
    Mein sehr alter Receiver kommt mit diesen Boxen sehr gut zurecht. Ich finde den Klang der Lautsprecher klar und die Klangbreite erfüllt das ganze Wohnzimmer. Die Höhen sind angenehm zurückhaltend und die Tiefen sind bei bassbetonten Stücken ungewohnt kräftig.
    Eigentlich schade, dass das Bauen schon vorbei ist, aber es bleibt der Genuss beim Musikhören und die Frage nach der Lackfarbe:)
    Vielen Dank, dass Du auch Laien den Bau von großartigen Lautsprechern ermöglichst.
    Mit freundlichen Grüßen
    Norbert

    • admin auf 26. Juli 2021 bei 14:48
      Autor

    Hallo Norbert,

    vielen Dank für das tolle Feedback. Es freut mich, dass der Aufbau Dir Freude bereitet hat. Hab viele schöne Momente mit Deinen neuen Lautsprechern.

    Viele Grüße, Alex

    • Peter Reu auf 30. November 2021 bei 22:31

    Hallo Alex,
    Habe die „First Serve“ seit 2 Wochen fertig.
    Der Hochtonbereich wurde mit Folienkondensatoren und Paralellwiderständen versorgt.
    Jetzt klingt sie nach oben raus glasklar.
    Der herrlich dröhnfreie, in die abgründige Tiefe reichende Bass macht Staunen.
    Wichtig ist die richtige Wahl des Verstärkers und eine leicht eingewinkelte Aufstellung.
    Geiles Projekt das Freude bereitet.
    Danke
    Gruß: Peter

    • admin auf 1. Dezember 2021 bei 10:03
      Autor

    Hallo Peter,

    über deinen Nachbau der First Serve freue ich mich sehr. Dieser Lautsprecher hat leider nicht so viele Nachbauer gefunden, obwohl er für seinen geringen Preis richtig viel bietet.

    Ich wünsche dir viele schöne Stunden bei guter Musik.

    Viele Grüße, Alex

    • Klaus Ott auf 14. April 2022 bei 08:39

    Hallo Alex
    Als ich neulich die Weichenbauteile füre die First Serve bestellt habe, ist mir die 0,68 mH Spule „entfleucht“.
    Jetzt liegen in der Bastelkiste 0,33 und 0,30 mH, zusammen 0,63 mH. Der höhere Widerstand sollte nicht das Thema sein; es folgt ja im Sperrkreis/Saugkreis (?) ein 27 Ohm Widerstand. Lässt sich die geringere Induktivität eventuell durch die Vergrößerung des Kondensators (1,5 uF) ausgleichen?

    Liebe Grüße aus Würzburg

    Klaus

    • admin auf 14. April 2022 bei 09:30
      Autor

    Hallo Klaus,

    du kannst ohne weitere Veränderungen die aus den beiden Spulen zusammengeschalteten 0,63mH verwenden. Die Simu mit hinterlegter Referenzkurve zeigt nur kaum erkennbare Abweichungen im Pixelbereich. Zwischen etwa 6kHz und 8kHz siehst du, wenn du dir viel Mühe gibst, die gestrichelte Referenzkurve, die oberhalb der Kurve mit der 0.63mH Spule verläuft. Der Kondensator muss nicht angepasst werden. Die definitiv nicht hörbaren Unterschiede sind wohl kleiner, als die Toleranzen, die zwischen 2 Chassis oder Bauteilen liegen.
    Simu 0,68mH vs. 0,63mH
    Viel Spaß beim Aufbau und beim Hören…

    Alex

    • Klaus Ott auf 23. April 2022 bei 16:49

    Vielen Dank für die Auskunft, Alex!

    LG KlaUS

    • Peter Reu auf 6. März 2023 bei 20:39

    Ich war immer etwas unzufrieden mit der Räumlichkeit und der mangelnden Hochtonwiedergabe.
    Jetzt habe ich einfach mal statt dem 8,2hm Widerstand vor dem Hochtöner einen 5,6 Ohm reingelötet und siehe da:
    plötzlich ist alles da: Klarheit Präsenz und Räumlichkeit.
    Dazu der schöne Tiefbass. Jetzt passt es.
    Wollt ich nur kundtun.
    mfG Peter

    • admin auf 7. März 2023 bei 09:10
      Autor

    Hallo Peter,

    mich würde es sehr wundern, wenn der Tausch des Parallelwiderstands im Spannungsteiler von 8,2 Ohm auf 5,6 Ohm mehr Hochtonenergie zur Folge hätte. Genau das Gegenteil müsste der Fall sein. Mehr Hochtonenergie erhältst du nur, wenn du den Parallelwiderstand vergrößerst und/oder den Reihenwiderstand, hier 10 Ohm, verkleinerst. Die First Serve ist sehr ausgewogen abgestimmt. Wenn du einen stark überbetonten Hochtonbereich magst, kann eine solche Modifikation die Abstimmung in die gewünschte Richtung verändern.

    Gruß, Alex

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.