Zurück zu D.A.U. Entwicklungen

FW146 TQWT „D.A.U. Edition“

f

Ja ich weiß, das wirkt jetzt wie ein alter Hut, und die „Neuentwicklung“ ist auf den ersten Blick nicht die spektakulärste des Jahres. Dennoch soll dieses Elaborat des 4. D.A.U. Treffens an dieser Stelle vorgestellt werden. Vielleicht erinnern Sie sich ja an den ersten „Lautsprecher-Battle“ aus dem Jahre 2011, der zum Thema hatte, einen bestehenden Bassreflex-Breitband-Bausatz unter Beibehaltung der Schallwandbreite in andere Gehäuseprinzipien zu pflanzen. Ich hatte mich damals dazu entschieden, den Fountek FW146 in meiner  Maxi-Al TQWT unterzubringen und eine alternative Beschaltung zu entwickeln.

fff

Als „Beschäftigungstherapie“ für unser 4. D.A.U. Treffen hatten wir uns auf die Fahne geschrieben, der Konstruktion mit einem Hochtöner auf den Pelz zu rücken und sie zu einer 2-Wege Box zu erweitern. Dazu standen verschiedenste 0,75″ und 1″ Kalotten zur Verfügung. Ein dem FW146 optisch sehr ähnlicher 3″ Breitbänder vervollständigte die Reihe der Probanden. Es wurden diverse kleine Aufsatzschallwände angefertigt und entsprechende Weichenschaltungen getestet. Recht schnell zeigte sich, dass die auf die Schnelle erzielten Ergebnisse nicht unseren Vorstellungen entsprachen. Es wären längere Experimente mit Schallwandausführungen, Fasen, Chassispositionen etc. notwendig gewesen. Dafür war die Zeit einfach zu knapp. Zudem ist für eine sinnvolle Beschaltung des FW146 ein relativ hoher Bauteileaufwand nötig, so dass wir unser Vorhaben kurzerhand in die Entwicklung einer neuen Beschaltung des FW146 für den Fullrangebetrieb änderten.

fff

Heraus gekommen ist eine, im Gegensatz zu meiner Maxi-AL TQWT, vereinfachte Schaltungsvariante mit geringerem Bauteileaufwand. Das klangliche Ergebnis ist dennoch als besser zu bezeichnen. Verschiedene Musikstücke, die wir „traditionell“ bei der Abstimmung von Lautsprechern anhören, ließen keinen Zweifel aufkommen. So wird die Stimme von Hilary James beim Stück „Storm Warning“ mit perfekter Intensität wiedergegeben. Die Aufnahme ist sehr kritisch, da die Stimme sehr schnell langweilig wird, andererseits aber ebenso schnell ins Lästige kippt. Über eine Einwinkelung im Bereich von etwa 10° – 15° lässt sich zudem der Superhochtonbereich fein an den Raum und/oder die Hörgewohnheiten anpassen.

fff

Fountek FW146 in TQWT unbeschaltet ohne Nahfeld

fff

Mit Boxsim ließ sich recht schnell mit wenigen, preiswerten Bauteilen ein ansehnlicher Amplitudenverlauf erzielen.

fff

Simulation Fountek FW146 in TQWT auf Achse

fff

In der Praxis haben wir dem Superhochtonbereich auf Achse etwas mehr Energie spendiert als in der Simulation. Die Folge ist ein unter 15° sehr glatter Amplitudenverlauf mit minimal abfallender Tendenz. Über die Einwinkelung der Lautsprecher lässt sich die Superhochtonwiedergabe fein dosieren.

fff

Amplitudenverlauf 0° – 60°

fff

Der Impedanzverlauf ist frei von Tücken. Die FW146 TQWT D.A.U. Edition stellt keine besonderen Anforderungen an den betreibenden Verstärker.

fff

Impedanzverlauf

fff

Wie bereits erwähnt, führt die neue Weichenschaltung zu einem nochmals verbesserten Klang und das, obwohl der Bauteileaufwand reduziert werden konnte.

fff

Weichenschaltplan Maxi-AL TQWT D.A.U. Edition

Warenkorb für die FW146 TQWT D.A.U. Edition bei quint-store.com

fff

Der Bauplan für das Gehäuse entspricht dem meiner Ur-Maxi-AL TQWT. Sie finden ihn im entsprechenden Artikel

fff

Die FW146 TQWT ist in der D.A.U. Edition aktueller denn je. Sie bietet die Möglichkeit, die faszinierende räumliche Abbildung eines kleinen Breitbänders mit der Basswiedergabe eines erwachsenen Lautsprechers für einen kleinen Preis zu kombinieren.

 

Forenuser TobyK schreibt:

Wie schon bei den LYC hab ich Dire Straits mit „Brothers in Arms“ aufgelegt, mich hingesetzt und gehofft dass ich was hören werde. Und siehe da, die ersten Takte und ich hatte ein Lächeln im Gesicht. Anfangs hatte ich die LS scheinbar zu wenig eingewinkelt oder ich saß in einer ungünstigen Entfernung. Ich vermisste Räumlichkeit. Jetzt sind sie beide etwas mehr auf mich eingedreht und bums, alles prima. Die Höhen find ich prima, nicht scharfes zu hören und der Bass ist für meinen Raum scheinbar genau richtig. Bei den LYC hatte ich eine starke Mode hinter mir an der Wand Da ists jetzt unauffällig. Ich vermisse keinen Bass. Insegsamt muss ich sagen, dass ich nie gedacht hätte, dass ein einzelner Lautsprecher so komplett klingen kann. Ich bin sicher kein audiophiler Schöngeist, der Unregelmäßigkeiten heraushören könnte: stattdessen bin ich sehr zufrieden. Zum einen weil mir der Klang gefällt und zum anderen, weil ich dieses Mal alles selber zusammengeschustert habe, einschließlich der Weiche.
Bin einigermaßen stolz auf mich.
Mein Dank an Alex für diese Konstruktion und seine hilfsbereite Art.
Weiterhin nochmal Danke an Lars und Oli, die ich während des Baus genervt habe
Gruß Tobias

 

Nachbauer Sascha S. schreibt:

Hallo Alex,
ich muss mich nochmal wegen der FW146 DAU Edition melden und Danke sagen. Ich höre Spotify rauf und runter. Aber was das Ding Spaß macht… unglaublich. Immer wenn mir einer nicht glaubt, lass ich Dee Snider – We‘re Not Gonna take it – laufen. Ja, seine Stimme franzt zum Ende hin etwas aus. Aber immer wenn das Lied los geht, will ich die LS umarmen.
Gruß Sascha

 

 

 

17 Kommentare

Zum Kommentar-Formular springen

    • zeppi auf 4. April 2017 bei 09:52

    Schick!

    Olli und ich hatten uns bei der ToDo für den letzten Contest als Hochtöner die TAF22 ausgeguckt. Die Probleme waren ähnlich wie bei unserem Treffen – man findet eigentlich keine wirklich ideale Trennfrequenz. Irgendwas war/ist immer.

    Mat tat sich bei seiner Skunk glaube ich auch nicht ganz so leicht.

    • Marcin auf 24. Juni 2019 bei 20:12

    Hallo Alex,

    Deine Website ist großartig! Vielen Dank für tollen Bauvorschläge.

    Ich will diesen Lautsprecher nachbauen. Dieses Projekt scheint mir nicht zu schwer zu bauen für einen Einsteiger weil ich noch nie einen Lautsprecher gebaut habe.
    Ich habe bereits einen Lötkolben gekauft:), und jetzt möchte ich die nächsten Teile bestellen.

    Ich habe eine Frage zu dem Bauplan.
    1) Wie hoch ist die Portachse und welchen Innendurchmesser hat das Rohr?
    2) Kann ich Kisten aus 18 oder 21 Millimeter dickem Material herstellen?

    Gruß aus Beuthen
    Marcin

    • admin auf 25. Juni 2019 bei 08:06
      Autor

    Hallo Marcin,

    es freut mich, dass du die FW146 TQWT „D.A.U. Edition“ aufzubauen gedenkst. Ich denke, du hast dir genau das richtige Projekt für einen Einstieg in das Hobby ausgesucht. Einerseits ist es einfach aufzubauen, und andererseits bietet es neben sehr gutem Klang auch einiges an Pegelreserven. Im Beispiel meines Gehäuses mit den als Standfüßen durchgezogenen Seitenwänden habe ich den Port in den Boden verfrachtet. Dort sitzt er mittig. Wenn du die Lautsprecher ohne die durchgezogenen Seiten aufbaust, muss der Port in die Rückwand gesetzt werden. Dort wird er auf auf 10 cm Höhe, gemessen von der unteren Außenkante der Box eingesetzt. Das originale Gehäuse ist aus 16 mm Material aufgebaut. Die Innenmaße sollten eingehalten werden, ebenso sollten die Außenmaße nicht sehr stark abweichen. Ich würde 18 mm vorschlagen. Das ist gewiss unkritisch.

    Viele Grüße nach Polen und viel Erfolg

    Alex

    • Marcin auf 25. Juni 2019 bei 20:10

    Hallo Alex,

    vielen Dank für die schnelle Antwort und die Erklärung. Ich las auch über das Bauen die FW146 TQWT „D.A.U. Edition“ im HIFIforum. Bilder sagen ja bekanntlich mehr als 1000 Worte.
    Ich werde versuchen die Außen/Innenabmessungen einzuhalten. Ich plane zu bauen die Lautsprecher ohne die durchgezogenen Seiten.
    Jetzt warte ich auf die Chassis. Die Weichenbauteile sind nun auch bestellt. Ich habe Folienkondensatoren für Filteranwendungen gekauft und noch die 1mm Luftspulen und 10W Widerstände.
    Ich freue mich schon auf Bau :). Nächste Woche werde ich hier schreiben wie es geht.

    Viele Grüße

    Marcin

    • admin auf 26. Juni 2019 bei 08:11
      Autor

    Hallo Marcin,

    viel Erfolg beim Aufbau. Ich freue mich, wieder von dir zu hören.

    Viele Grüße, Alex

    • Marcin auf 7. Juli 2019 bei 17:41

    Hallo Alex,

    leider hat der gewünschte Zeitplan nicht so geklappt, wie ich mir das Vorgestellt habe. Volgende Woche werde ich das Holz 18mm stark abholen und jedoch die Fräsungen vornehmen – Ich werde experimentieren mit sägen mit der laubsäge. Ich hoffe, es geht:).

    Viele Grüße, Marcin

    • admin auf 8. Juli 2019 bei 12:43
      Autor

    Hallo Marcin,

    ich wünsche dir gutes Gelingen…

    Viele Grüße

    Alex

    • Martin auf 3. September 2019 bei 07:11

    Hallo,

    eine kurze Frage… Was halten die Profis von dem Holz Paulownia? Ist dies geeignet zum Boxenbau. Es soll ja relativ wenig schwingen….

    • admin auf 4. September 2019 bei 10:54
      Autor

    Hallo Martin,

    greife lieber zu MDF oder Spanplatte. Naturholz arbeitet sehr stark und neigt auf Dauer zum Verziehen und zu Rissen.

    Viele Grüße Alex

    • Antonio auf 18. Januar 2021 bei 07:50

    Moin, schön dass jemand anders auch eine TQWT mit diesem Chassis bereits geplant hat… Habe auch der Suche für den Einsatz in einer Weems-pipe den FW146 vorerst ohne Beschaltung eingesetzt und akustisch vermessen.

    Habe Deine Weiche in boxsim und vituixcad ausprobiert, dennoch ist der Verlauf nicht so flach. Wie (als was=Gehäusetyp) hast Du in boxsim die tqwt simuliert? danke

    antonio

    • admin auf 18. Januar 2021 bei 09:00
      Autor

    Hallo Antonio,

    die Weems-Pipe kenne ich nicht. Ggfs. sind die Abmessungen der Schallwand anders. Es kann auch hinzu kommen, dass dieses Gehäuse nicht zu dem FW146 passt und Resonanzen produziert, die sich auf den Verlauf auswirken. Die Menge der Möglichkeiten ist vielfältig. Entgegen der Simu haben wir die Beschaltung noch leicht verändert, wie ja auch aus dem Artikel hervorgeht. Eine TQWT kann Boxsim nicht simulieren. Die Simulation erfolgte ohne Nahfeld-Anteil, da dieser nicht zwingend in die Simulation einbezogen werden muss.

    EDIT: Diese Weems-Pipe habe ich mir gerade angesehen. Für den FW146 ist die vollkommen ungeeignet, weil sie viel zu lang ist.

    Viele Grüße

    Alex

    • Antonio auf 19. Januar 2021 bei 12:37

    Moin,
    wenn man den online Calculator für TQWT einer niederl. Seite nimmt, dann passen die Werte ganz gut. Da kommt man für fs=50Hz und Vas=77L bei einer Abstimmung auf f=45 auf einer Line-Länge von 190cm. Das Gehäuse ist/war ursprünglich für den Fostex FE10x gedacht/designt.
    Egal, mir ging es mehr um den simulierten Verlauf; ich erhalte ohne Beschaltung etwa den identischen ARTA-Output mit den 2 ausgeprägten Dellen. Aber mit dieser Weiche bekomme ich das in boxsim nicht so glatt…Für Stimmen und Jazz klingt die Box wirklich gut; Rock ist nicht so wirklich ihr Ding.

    • admin auf 19. Januar 2021 bei 13:44
      Autor

    Hi,

    das liegt daran, weil der Rechner auf der holländischen Seite grundsätzlich viel zu lange TQWT errechnet. Wie gesagt, die Weems Pipe ist VIEL zu lang für das Chassis. Kannst du glauben…

    • Thomas auf 15. November 2022 bei 22:29

    Hallo Alex, es macht riesig Freude an Deinen Projekten sein Wissen vergrößern zu dürfen. Danke hierfür!
    Ein Freund mit kleinem Zimmer hat heute die Sippo s mit einem kleinen Darling Rö-SE-Amp bei mir gehört. Nun wollte er diese auch gerne haben und leider gibt es den Tieftöner nicht mehr.
    So kam ich nach Durchsicht auf diesen schönen Lautsprecher mit dem Fountek FW 146. Nur gibt es diesen nun auch praktisch nicht mehr. Kannst Du einen Ersatzlautsprecher als Breitbänder im ähnlichen Preissegment vorschlagen?

    Herzliche Grüße Thomas

    • admin auf 16. November 2022 bei 07:59
      Autor

    Hallo Thomas,

    auch nach vielen Jahren schließe ich die Sippo immer wieder einmal an, und ich bin nach all den Jahren immer noch selbst erstaunt, wie „rund“ sie klingt. Leider ist ein Nachbau nicht mehr möglich. Gleiches gilt für die angesprochene TQWT. Da Fountek die Produktion eingestellt hat. Es ist nicht möglich, den FW146 gegen ein anderes Chassis zu tauschen. Dafür wäre eine komplett neue Weichenabstimmung nötig. Vielleicht findet sich in meinen Bauvorschlägen, oder denen meiner D.A.U. Kollegen ein Vorschlag, der dir gefällt.

    Viele Grüße, Alex

    • Thomas auf 16. November 2022 bei 10:50

    Hallo Alex, vielen Dank für Deine Antwort, ich bin nun bei der Conetto gelandet und freu mich auf den Bau für/mit meinem Freund.

    Herzliche Grüße Thomas

    • admin auf 16. November 2022 bei 11:38
      Autor

    Hallo Thomas,

    das ist ja toll. Schön, dass du etwas finden konntest.

    Viele Grüße, Alex

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.