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Warum liegende D’Appolito Center nicht funktionieren

Center

 

Ja, schön sind sie natürlich, diese wunderbar symmetrisch aufgebauten Center-Lautsprecher nach D’Appolito Vorbild. Mit schicker Hochglanzlackierung oder in edlem Furnier machen sie unter einem großen Flatscreen zumindest optisch eine gute Figur. Doch tun die schönen liegenden Center das auch in akustischer Hinsicht?

Nun, spätestens seit ein findiger amerikanischer Entwickler namens Joe D’Appolito sich mit der symmetrischen Chassisanordnung, bei der i.a.R. ein Hochtöner von zwei Tiefmitteltönern umschlossen wird, beschäftigt hat, stieg die Beliebtheit solcher Konstruktionen rapide an. Niemand wird von der Hand weisen wollen, dass diese Anordnung dem Auge schmeichelt.

Damit ein solches Gebilde aber auch dem Ohr schmeichelt, sind bei der Konstruktion eines solchen Lautsprechers gewisse Bedingungen einzuhalten, bzw. Knackpunkte hinzunehmen. Diese sollen in diesem Artikel jedoch nur am Rande beschrieben werden. Hier geht es schließlich nur darum aufzuzeigen, warum man einen liegenden Center nach D’Appolito Vorbild vermeiden sollte. Wissenschaftliche Abhandlungen dazu sind in ausreichender Menge im WWW verfügbar.

In den Jahren, in denen Joe D’Appolito seine Forschungen betrieb, spielten die heute sehr stark verbreiteten Heimkinos eine eher untergeordnete Rolle. So war es dann auch, dass D’Appolito seine Entwicklungen für den HiFi-Freund, also für die reine Musikwiedergabe voran trieb. Joe fand heraus, dass eine symmetrische Chassisanordnung unter Berücksichtigung von zwingend einzuhaltenden Chassisabständen und korrelierenden Übernahmefrequenzen zu einem verbesserten Abstrahlverhalten führen kann. Ferner ist dazu eine Filtertopologie erforderlich, die zu einem genau definierten Verlauf der akustischen Flanken der einzelnen Chassis führt. Sind all diese Bedingungen nicht erfüllt, funktioniert ein solcher Lautsprecher nicht optimal und bringt Probleme mit sich. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass etwa 99,99% aller Lautsprecher dieser Bauart die Bedingungen nicht einhalten. Für solche Lautsprecher hat sich der Begriff  „Quasi-D’Appolito Lautsprecher“ (im folgenden QAL genannt) manifestiert. Sie halten die geforderten Bedingungen mehr oder weniger ein, und die möglichen Vorteile schwinden, je weiter die Konstruktion vom theoretischen Optimum abweicht.

In der Praxis ist das Problem aber längst nicht so groß, wie es der obige Text vermuten lässt. Allerdings nur dann nicht, wenn ein QAL seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt wird, nämlich dem Hören von Musik in Stereoanordnung mit stehenden Lautsprechern. Das Nichteinhalten der von Joe aufgestellten Bedingungen führt bei einem stehenden QAL zu Fehlern im Abstrahlverhalten auf vertikaler Ebene. Auf horizontaler Ebene strahlt ein QAL hingegegen breit und weitestgehend fehlerfrei. Das heißt im Klartext, dass ein stehender QAL nur dann gut funktioniert, wenn sich der Hochtöner auf Ohrhöhe des Zuhörers befindet.

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Abstrahlverhalten stehender QALStehender QAL mit Hochtöner auf Ohrhöhe

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Die Grafik dürfte den Sachverhalt hinreichend verdeutlichen. Auf Ohrhöhe, also nur in einem kleinen vertikalen Bereich, strahlt der Lautsprecher fehlerfrei ab. Die Größe des Bereichs wächst mit zunehmender Hörentfernung. Überschreitet man diesen schmalen Grat, befindet man sich in einem „Loch“ in dem der QAL fehlerhaft abstrahlt und die resultierenden Schallauslöschungen das Hörerlebnis mächtig trüben. Da man beim Musikgenuss aber i.a.R. gemütlich in einem Sessel oder auf dem Sofa sitzt und seine vertikale Position nicht verändert, fällt die Problematik kaum bis gar nicht ins Gewicht.

Schauen wir uns dazu einmal einige Frequenzgangsimulationen eines stehenden typischen QAL an:

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Stehender Center auf AchseStehender QAL auf Achse und auf Ohrhöhe

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Wir sehen einen sehr ausgeglichenen Amplitudenverlauf. Der Einbruch zwischen 2,5 und 5 kHz ist auf Kantendiffraktion zurückzuführen und wurde bewusst  nicht korrigiert.

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Stehender Center auf Achse und nach links und rechtsStehender QAL auf Achse und unter horizontalen Winkeln nach links und rechts auf Ohrhöhe

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Wir sehen, dass der Amplitudenverlauf auch unter horizontalen Winkeln einen recht konstanten Verlauf aufweist. In der Praxis bedeutet das, dass auch die Zuhörer, die rechts und links vom theoretisch idealen Hörplatz sitzen, eine weitestgehend ausgeglichene Musikwiedergabe zu erwarten haben. Am Rande sei bemerkt, dass die Unregelmäßigkeiten durch Kantendiffraktion im Amplitudenverlauf unter größeren horizontalen Winkeln verschwinden.

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Stehender Center auf Achse und nach unten und obenStehender QAL auf Achse und unter vertikalen Winkeln nach oben und unten

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Bewegt man sich beim Musikgenuß über einen QAL aber ausserhalb der Ohrhöhe, weil man vielleicht einmal auf dem Boden sitzen möchte, oder eine Stehparty gibt, ist es vorbei mit dem guten Klang. Die Fehler im Abstrahlverhalten führen zu massiven Schallauslöschungen im relevanten Bereich. Der zu erwartende Klang wäre miserabel.

Drehen wir nun einen QAL um 90° und machen ihn zum Center, drehen wir auch sein Problem.

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Abstrahlverhalten liegender QALLiegender QAL, 3 Hörer nebeneinander sitzend

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Auch im Falle eines liegenden QAL verdeutlicht die obige Grafik das Problem. Nur die Person, die mittig vor dem Hochtöner sitzt, hat mit einer ausgeglichenen Wiedergabe zu rechnen.

Schauen wir uns auch hierzu die entsprechenden Frequenzgangsimulationen eines liegenden QAL an:

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Liegender Center auf AchseLiegender QAL auf Ohrhöhe mittig vor dem Hochtöner

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Der Amplitudengang ist identisch mit dem des stehenden QAL. Bis hierhin ist also alles im Lot. Die zu erwartende Wiedergabe ist einwandfrei. Leider ist sie das auf horizontaler Ebene einzig und allein an einem Hörplatz, nämlich dem direkt auf Achse zum Hochtöner.

Bewegen wir uns nun auf dem Sofa ein kleines Stückchen aus dieser optimalen Hörposition nach links oder rechts heraus, oder sitzen Filmfreunde links oder rechts neben dem Mittelplatz, sieht es ganz anders aus.

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Liegender Center auf Achse und nach links und rechtsLiegender QAL auf Ohrhöhe auf Achse und unter horizontalen Winkeln nach rechts und links

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Durch die Drehung des QAL um 90° in eine liegende Position wandert das schlechte Abstrahlverhalten eines stehenden QAL in die horizontale Ebene. Das ist logisch, weil die Konstruktion des Lautsprechers ja unverändert ist. Es resultiert ein unausgewogenes Klangerlebnis auf allen Plätzen, ausser dem Mittelplatz auf Achse vor dem Hochtöner.

Folgerichtig wird aus dem guten horizontalen Abstrahlverhalten eines stehenden QAL ein gutes vertikales Abstrahlverhalten beim liegenden QAL.

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Liegender Center auf Achse und nach unten und obenLiegender QAL auf Ohrhöhe auf Achse und unter vertikalen Winkeln nach oben und unten

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So schön das vertikale Abstrahlverhalten eines liegenden QAL auch ist. Es nützt beim Einsatz als Center leider nichts, denn ebenso wie beim Musikgenuß, schaut man einen tollen Film mit guten Freunden auf einem gemütlichen Sofa sitzend. Und die Freunde oder Familienmitglieder, die links und rechts des „Logenplatzes“ sitzen, sollen doch auch in den Genuß erstklassigen Klangs kommen, oder?

Bleibt die Frage offen, warum die Industrie dann so viele liegende Center anbietet? Die Antwort ist einfach. Auch hier bestimmt die Nachfrage das Angebot. Wer ist schon bereit, eine konventionell stehende Box als Center einzusetzen? Wer ist bereit, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen um einen 3-Wege Center mit übereinander angeordneten Mittel- und Hochtönern zwischen zwei Tieftönern anzuschaffen? Genau diese lösen das Problem auf technisch einwandfreie und zudem auch optisch ansprechende Art und Weise.

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17 Kommentare

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    • Frank Peter Gebauer auf 7. Februar 2019 bei 17:47

    Hallo, mit sehr viel Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen. Was mir jetzt noch helfen würde ist die Empfehlung für einen Center der gut klingt weil er breit abstrahlt. Gruß Frank Gebauer

    • admin auf 7. Februar 2019 bei 18:24
      Autor

    Hallo Herr Gebauer,

    leider fällt mir ad hoc außer dem „Cumulus Center“ aus Hobby HiFi kein 3-Wege Center im DIY-Bereich ein. Das heißt aber nicht, dass es keine weiteren gibt. Da für mich persönlich Heimkino aber kein Thema ist, sind mir entsprechende Bausätze nicht geläufig. Es tut mir sehr leid, dass ich Ihnen keine zufriedenstellendere Antwort geben kann. Ich hoffe, sie werden irgendwo fündig.

    Viele Grüße

    Alexander Gresler

    • Christian Gather auf 20. Mai 2020 bei 15:17

    Hi Alex,

    ein paar Infos zum Thema ‚liegender Center‘ aus dem Nähkästchen. Grundsätzlich hast Du Recht, dass eine stehende D’Appolito-Konstruktion in der Abstrahlung wesentlich praxisgerechter ist als eine liegende. Allerdings ist das Problem in der Praxis nicht so groß wie es scheint. Bei drei Personen auf einem 3er-Sofa und einem Abstand zum Center von 3m ergibt sich ein Winkel zwischen 13° und 15° für die äußeren Personen. Die Simulationen aus Boxsim stellen als kleinsten außermittigen Winkel bereits 30° dar, deshalb sehen die Simulationsergebnisse wesentlich schlimmer aus als es ist. Wenn man beim liegenden D’Appolito zudem den Hochtöner etwas nach oben verlegt und die Tiefmitteltöner so nah wie möglich heranrückt, verringert sich das Problem weiter.

    3-Wege-Center sind natürlich besser, liegen kostenmäßig aber schon sehr nah an einer 3-Wege-Standbox mit selber Bestückung. Außer einigen wenigen Enthusiasten möchte niemand „nur für den Center“ nochmal genauso viel Geld ausgeben wie für einen seiner Hauptlautsprecher. Dazu kommt das Platzproblem. Ein 3-Wege-Center mit Mitteltöner und Hochtöner übereinander ist einfach viel größer als ein klassischer liegender 2-Wege-Center. Wer, außer den genannten Enthusiasten, will unter seinem TV so viel Platz entbehren? In Zeiten von schlanken Sideboards unter dem modischen Flachbildschirm und unsichtbaren HDMI-Streaming-Sticks hinter dem TV legt man sich eine abgesägte Standbox mitten ins Sichtfeld? Fazit: technisch besser, aber zu groß und zu teuer.

    HECO hat mal versucht das Problem zu umgehen, indem man den klassischen liegenden Center als 2,5-Wegler laufen lässt (im Bassbereich laufen beide Woofer parallel, zum Mittelton koppelt sich einer davon aus). Die Mitteltonsenke von liegenden D’Appolitos wird dadurch messbar reduziert. Diese Lösung wurde von Kunden aber nicht honoriert, da sich klanglich nun eine Asymmetrie ergibt: wer links sitzt hat eine andere Tonalität als die rechts sitzende Person. Man erkauft sich eine Verbesserung des meistkritisierten Nachteils von Centern also durch einen anderen Nachteil.

    Technisch gesehen ist die Kritik am klassischen Center = liegendem D’Appolito also durchaus berechtigt. Trotzdem ist es in der Praxis die mit Abstand beste Lösung. Die einzigen mir bekannten Ausnahmen sind Selbstbau von 3-Wege-Centern (unter Akzeptanz von Kosten + Platz + Optik), Center mit Koaxiallautsprechern (z.B. von KEF) und die Frontbox aus Magnats THX-zertifiziertem Cinema Ultra-System. Durch eine sehr große Hochtonkalotte (38mm), zwei sehr eng anliegende 17er und eine tiefe Trennung des Trios wurde sowohl stehend als auch liegend ein gutes Abstrahlverhalten erreicht.

    Viele Grüße
    Christian Gather

    • admin auf 22. Mai 2020 bei 10:02
      Autor

    Hallo Christian,

    es freut mich, nach so langer Zeit wieder etwas von dir zu hören.

    Wie du selbst bestätigst, ist die Problematik bei einem liegenden D’Appolito Center gegeben. Wie stark sich die mangelhafte Abstrahlung bemerkbar macht, hängt natürlich auch noch von weiteren Faktoren ab. Dass der nutzbare Bereich mit steigender Hörentfernung größer wird, ist klar. Man darf aber auch nicht außer Acht lassen, dass die Winkelangaben sich auf den Direktschall beziehen. Die unvermeidbaren Reflektionen, die am Hörplatz durchaus überwiegen (können), vereiteln guten und ausgewogenen Klang. Von daher ist und bleibt ein D’Appolito Center eine Behelfslösung. Da helfen auch Kostruktionen mit großen, oder nach oben versetzten HT nicht im gewünschten Maße.

    Gerade im HK Bereich neigen Liebhaber dazu, sehr viel Geld im Glauben an scheinbar optimale Komponenten auszugeben. Die meisten Anwender wissen nichts über die Unzulänglichkeiten im Bereich der Abstrahlung liegender D’Appolito Konstruktionen und kaufen die Sachen, weil sie erstens, und da gibt es keinen Diskussionsansatz, optisch sehr stimmig sind und zweitens häufig von irgendwelchen F(l)achmagazinen in den Himmel gelobt werden.

    Gerade im Selbstbau, und darum geht es auf meiner Seite, kann man diese Unzulänglichkeiten elegant umschiffen. Wie du selbst bemerkst, gibt es auch im Fertigbereich veritable und bessere Lösungen von z. B. Kef oder anderen, die auf Koax- oder auf 3-Wege Konzepte setzen. Man muss nur wollen…

    Viele Grüße

    Alex

    • Wolf-Burkhard Menzler auf 30. Juli 2020 bei 11:36

    Hallo,
    das Thema „Qualität des Center-LS“ taucht ja immer wieder mal auf. Meist wird dann der Original-Center empfohlen, weil er die gleichen Chassis habe wie die Front-LS. Das mag durchaus so sein, spätestens aber beim Hörvergleich zwischen einem Front-LS und dem Center dürfte klar werden, dass hier neben der Abstrahlproblematik eines liegenden (meist) Pseudo-d’Appolito Centers auch in den meisten Fällen die Wiedergabequalität deutlich zu wünschen übrig lässt.

    Merkwürdigerweise wird das aber in keinem der „professionellen Testberichte“ bei den Besprechungen kommentiert. Da wird der eigentlich in einem Mehrkanal-System so wichtige Center-LS nur am Rande kurz erwähnt. Auch die Tatsache, dass er meist im Verhältnis deutlich überteuert angeboten wird, findet keine Aufmerksamkeit.

    Man muss sich dann entscheiden, ob man aus optischen Gründen den originalen (meist 2-Wege) Center-LS nimmt oder hierfür eine zu den Front-LS klanglich äquivalente Center-Lösung anstrebt. Letzteres dürfte aber angesichts der geringen Aufmerksamkeit dafür nicht immer ganz einfach zu realisieren sein…

  1. Hallo,
    es gibt eine recht einfache Lösung für alle, die einen Center mit einer vernünftigen Abstrahlung suchen. Ein Breitbandlautsprecher in einem geschlossenen Gehäuse ist da erste Wahl. Eine nahezu punktförmige Abstrahlung, keine Einbrüche, die durch Übergangsbereiche zwischen z.B. Hochtöner und Mitteltöner entstehen verhilft zu sehr guter räumlicher Abbildung. Durch eine entsprechende Membrangrösse kann das Bündelungsverhalten des Breitbänders angepasst werden.
    Ich kann nur dazu raten, sich einmal mit BMR’s (Balanced Mode Radiators) zu beschäftigen. Diese recht neue Bauart (ca. ab 2010) eines Lautsprecherchassis verfügt über eine Flachmembran. Ein BMR mit etwa 10 cm Membrandurchmesser kann in einem geschlossenen Gehäuse einen Frequenzbereich von etwa 120 Hz bis 20 kHz abdecken. Es gibt auch Hersteller, die Fertigboxen mit BMR’s anbieten.
    Gruss,
    Werenfrid Döpper

    • admin auf 8. Juli 2021 bei 19:53
      Autor

    Hallo,

    ein Breitbandlautsprecher bietet sicherlich auch eine der vielen Möglichkeiten, einen Center Lautsprecher zu entwickeln. Darum geht es aber in dem Artikel nicht. Es geht ausschließlich darum, die Fehler aufzuzeigen, die ein Quasi D’Appolito Center mit sich bringt. Diese verursacht, wie Sie richtig bemerken, ein Breitbänder nicht. Dafür bringt er andere Probleme mit sich, wie z. B. ein deutlich stärkeres Bündelungsmaß und ein meist unstetes Abstrahlverhalten unter Winkeln. BMR können das in der Tat etwas besser als konventionelle BB. Viele Wege führen nach Rom. Wer sich mit der Optik, die für viele HK Fans eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt, eines BB als Center zufrieden gibt, kann darin natürlich eine Alternative finden.

    Viele Grüße, Alexander Gresler

    • KS auf 27. Dezember 2021 bei 20:02

    Toller Artikel. Als Besitzer der Heco Music Style 800 mit vertikaler QA Anordnung frage ich mich, warum diese nicht häufiger eingesetzt wird. Die Standlautsprecher klingen gut und sehen elegant aus.

    • admin auf 2. Januar 2022 bei 10:51
      Autor

    Danke! QAL Lautsprecher machen natürlich optisch „was her“. Diese Anordnung kommt wohl nicht öfter zum Einsatz, weil eher die Nachteile überwiegen. Wenn aber die Aufstellungsbedingungen stimmen, können auch QAL ziemlich gut klingen. Ich wünsche dir jedenfalls weiterhin viel Freude an und mit deinen Hecos.

    Gruß, Alex

    • Michael auf 9. März 2023 bei 20:38

    Hallo, toll so viele Meinungen und Berichte lesen zu können. Meine Frage wäre: Ich habe aktuell von Magant die Signatur Serie. Front 703, Rear 503, Sub 730 A und Center 73. Bei den Front Boxen 703 sind mir beim Musik hören im Stereobetrieb bereits innerhalb eines Jahres bei beiden Boxen die TT gerissen. Riss zwischen Keramikmembran und Sicke. Wurden beide auf Garantie getauscht. Nun ist das aber schon wieder passiert. Scheint also ein Schwachpunkt bei hoher Belastung zu sein. Aus Platzgründen kann ich Lautsprecher nur mit einer max. Höhe von 58 cm als Frontbox platzieren. Da ich mit dem Center sehr zufrieden bin, wäre meine Idee nun noch 2 weitere Center Signatur 73 zu holen und diese dann senkrecht als Frontbox zu betreiben. Was haltet ihr davon. Oder wäre das Klanglich eine Klatsche? Der Raum ist 3×6 m groß. Ich sitze in einer Entfernung von 5,5 m genau in der Mitte des Raumes. schaue also direkt auf den Center der leicht angewinkelt nach vorne im Regal liegt. Für Ideen wäre ich Dankbar. Viele Grüße Micha

    • admin auf 12. März 2023 bei 01:14
      Autor

    Hallo Michael,

    deine Anfrage passt zwar nicht so ganz zum Thema, aber dennoch möchte ich dir antworten. Die angesprochene Magnat Baureihe kenne ich nicht. Mir ist suspekt, wie man den Tieftöner eines Lautsprechers zerstören kann, wenn man den Lautsprecher im Tiefbassbereich mit einem Subwoofer entlastet. Leider kenne ich auch dein weiteres Setup nicht, so dass ich keine weitere Stellung beziehen kann. Die Hauptlautsprecher durch Center aus der gleichen Serie zu ersetzen, halte ich für nicht sinnvoll. Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß mit deinen Lautsprechern. Vielleicht findest du an anderer Stelle Antworten auf deine Fragen.

    Gruß, Alex

    • Swantus auf 19. Juni 2023 bei 20:27

    Hi, ein wirklicher toller Bericht aber als Laie habe ich ein bisschen Schwierigkeiten den Text und die Diagramme zu verstehen. Wenn ich es richtig verstanden habe, wenn ich einen stehenden Center über oder unter den TV Platziere, habe ich die gleichen Probleme als wenn der Center liegt und ich mich nach links und rechts Bewege ?
    „Liegender QAL auf Ohrhöhe auf Achse und unter vertikalen Winkeln nach oben und unten“ Das musste ich mehrfach lesen um es mir Bildlich vorzustellen zu können und zu verstehen, was nach der Arbeit nicht gerade einfach ist :). Eine Bildliche Veranschaulichung von der Messung und wie der Center aufgestellt ist wären dazu perfekt.

    Ich wollte in meinem Wohnzimmer einen stehenden Wandlautsprecher (kein QAL) als Center benutzen und ihn über den TV platzieren. Aber wenn ich deinen Text richtig verstanden habe dann ist das der falsche Ansatz ? Was würdest du empfehlen wie ich am besten den Center mit einem TV platziere ?

    • admin auf 20. Juni 2023 bei 10:37
      Autor

    Hallo,

    du hast es richtig verstanden. Bei einem liegenden QAL, z. B. einem Center, findet eine homogene Abstrahlung auf horizontaler Ebene nur dann statt, wenn man mittig vor dem Hochtöner sitzt. Bewegt man sich auf horizontaler Ebene, also nach links oder rechts, wird die Abstrahlung und damit das Hörerlebnis fehlerhaft. Dreht man einen solchen QAL nun so, dass er steht, verlagert sich auch das Problem. Bewegt man sich beim Hören nun in vertikale Richtung, also nach oben oder unten, wird die Wiedergabe ebenfalls fehlerhaft. QAL sind als Center somit grundsätzlich nicht geeignet.

    • Swantus auf 21. Juni 2023 bei 08:44

    Hi, und diese Problematik habe ich bei einem stehenden Lautsprecher mit einer normalen Bestückung (Hochtöner und Tiefmitteltöner) auf vertikaler Ebene nicht? Würdest du den Center (normaler Lautsprecher) dann lieber oberhalb oder unterhalb des TV´s platzieren?

    • admin auf 21. Juni 2023 bei 09:17
      Autor

    Hi, es ist deutlich weniger ausgeprägt als bei einem QAL. Das ist konstruktionsbedingt der Fall. Du kannst auch einen Center verwenden, bei dem zwischen den beiden TMT entweder übereinander angeordnete MT und HT verbaut sind, oder ein Koax. Wenn dann die Trennfrequenz geschickt gewählt wurde, führt das zu einer weitgehend sauberen Abstrahlung. Ein Beispiel dafür ist mein Focus. Ob du den Center über oder unter dem TV anordnest, würde ich danach entscheiden, an welcher Stelle er sich eher in Ohrhöhe befindet. Bei einem Center mit übereinander angeordneten MT/HT würde ich ihn unter des TV aufstellen. Meist ist das auch optisch die bessere Wahl.

    • Reiner auf 20. September 2023 bei 14:25

    Ich frage mich ob eine quasi konkave oder konvexe Schallwand das Problem irgendwie verringern könnte.
    Die eine Version würde ja eher an ein Horn oder eine Schallführung erinnern also vermutlich eher bündeln.
    Aber auf jeden Fall würden die Außenkanten der beiden TMT näher aneinander rücken und so einem Koax näher kommen.

    • admin auf 21. September 2023 bei 08:07
      Autor

    Hallo Reiner,

    kühne Idee, aber leider bringt diese eher Nachteile als Vorteile. Durch die dabei „schräg“ angeordneten Chassis entstehen noch einmal stärkere Laufzeitunterschiede, die das Problem i. a. R. noch verstärken.

    Viele Grüße, Alex

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